29.10.2023

Warschau: der Ruf meiner Ahnen, Couchsurfing Event & jeden Tag kostenlose Museen!

 Mein erster Beitrag meiner September Reise startete mit den Worten "Es war einmal eine junge Frau mit polnischen Wurzeln, die gegen Ende des Sommer den starken Drang verspürte das Land ihrer Ahnen zu bereisen." - doch bevor diese junge Frau, aka ich, dieses Land besuchte, habe ich erst Riga und Tallinn zusammen mit meiner Freundin und alleine Tartu in Estland erkundet. Erst am Ende meines Baltikum / Osteuropa Abenteuer, als krönenden Abschluss sozusagen, bin ich dann endlich wieder nach Polen gereist. Wieder, weil ich das erste Mal im Sommer 2020 zusammen mit meinem Papa und meiner Hündin Lilly nach Danzig gereist bin und dort zwei Wochen verbracht habe. Mein Opa kommt nämlich aus Danzig und sowohl mein Papa als auch ich, wollten unbedingt einmal dorthin reisen um zu sehen, woher wir kommen. Back to the roots, sozusagen. Im September 2023 habe ich dann den starken Drang verspürt, alleine nach Polen zu reisen und habe mich für Warschau entschieden - aus dem einfachen Grund, weil es die Hauptstadt ist. Was ich dort erlebt habe, was meine polnischen Ahnen damit zu tun haben und wann welches Museum kostenlos ist, erfahrt ihr in diesem Beitrag! 

Wieso ich nach Warschau gereist bin

Um ehrlich zu sein, war einer der Hauptgründe wieso ich Warschau besucht habe, dieser wundervolle Garten der Universität Bibliothek. Ich wollte dieses Schmuckstück mit eigenen Augen sehen und genießen und bin sehr froh darüber, dass ich mich für Warschau entschieden habe. Ob meine Ahnen damit etwas zu tun hatten? Wussten sie, dass ich Gärten und Bücher mag? Naja, sagen wir so, ich hatte den starken Drang Polen zu besuchen bevor ich an das andere Ende von Europa ziehe. Genau richtig gelesen, ich bin nämlich - Stand Oktober 2023 - nach Spanien umgezogen und habe sowohl meinen deutschen Wurzeln, als auch polnischen und thailändischen erstmal den "Rücken" gekehrt. Wobei ich nie den Wunsch hatte, einmal in Polen zu leben. Jedoch bin ich sehr daran interessiert, Polen zu bereisen und zu erkunden. Dabei kann weder polnisch sprechen, noch habe ich Verwandte dort, im Gegensatz zu Deutschland und Thailand (auch wenn mein Thai sehr schlecht ist, so habe ich doch immerhin zwei Sprachkurse erfolgreich absolviert, nid loi kha!).

Passend zum Oktober und Samhain / Halloween, möchte ich außerdem erwähnen, dass es für mich sehr wichtig ist, sich immer wieder mit seinen Ahnen zu verbinden und diese nicht zu vergessen. Egal ob das in Form von Essen, Fotos, Erinnerungen oder einem bestimmten Ritual ist. Ich verbinde mich mit meinen polnischen Ahnen am liebsten in Form des Reisens - in dem ich das Land erkunde, mehr über die Traditionen dort erfahre, das Essen, die Kultur. Auch trage ich immer ein Foto meines polnischen Opa bei mir. Leider habe ich ihn nie kennengelernt, jedoch trage ich ihn in meinem Herzen, meinem Blut und ich glaube, manchmal ruft er mich und flüstert mir zu: besuche Polen mein Kind und entdecke es! Du wirst es lieben. 

Ich kann auch ehrlich gesagt, bisher nichts schlechtes über Polen, deren Menschen oder Kultur sagen. Die Politik mal ausgenommen, weil sie z. B. sehr anti-LGBTQ+ freundlich ist und dem zu folge, auch Nachteile für mich hat. Doch ich hoffe, wir alle wissen mittlerweile, dass die Politik eines Landes nicht alles über die Bevölkerung aussagt/aussagen kann. Vor allem nicht, über deren (Gast)Freundlichkeit, Träume, Ängste, etc. - wir sollten es aufgrund des 2. Weltkrieges doch gelernt haben, oder? Sollte man jedenfalls meinen - NIE WIEDER - ist JETZT!

Warschau hat mich deswegen wohl auch unbewusst angezogen. Wie oft habe ich in der Schule vom Warschauer Ghetto gehört? Von Auschwitz, Schindlers Liste und den polnischen Juden? Für mich war es faszinierend zu sehen, wie präsent die Vergangenheit ist und leider, aufgrund des Kriegs in Israel und Gaza, immer noch ist. Ich habe wirklich Gänsehaut bekommen, als mir klar wurde, dass ich im ehemaligen Warschauer Ghetto gewohnt habe - bei einer Trans Frau, die ich über couchsurfing kennengelernt habe. Trans/LGBTQ+ freundlich war Hitler & sind die Nazis nämlich auch nicht... falls ihr es nicht wusstet...

Was ich in Warschau gemacht habe

Nun wisst ihr also, wieso ich nach Warschau gereist bin. Wie so oft, wusste ich allerdings nicht viel über die Aktivitäten oder Sehenswürdigkeiten. Denn meistens finde ich vor Ort heraus was man dort machen kann. Bei meiner Recherche entdeckte ich so zum Beispiel, dass man in Warschau jeden Tag ein anderes Museum kostenlos besuchen kann, wie cool oder?

Montags ist zum Beispiel das Museum des Warschauer Aufstands kostenlos. Dies habe ich jedoch nicht gemacht, da ich das gute Wetter lieber im Park der Bibliothek genießen wollte und es auch mein Anreisetag war. Dementsprechend war ich noch etwas müde und nicht sehr aufnahmefähig.

Am nächsten Tag jedoch, einem Dienstag, habe ich das National Museum, in dem man 6 Galerien ansehen kann, unter anderem Gemälde von polnischen Künstlern, besucht. Nach meinem Besuch dort war ich sehr inspiriert, nach langer Zeit auch mal wieder zu zeichnen!

Mittwochs wäre ich fast in Chopin Museum gegangen, allerdings kann ich mich nicht mehr daran erinnern, wieso ich es nicht getan habe. Ich glaube, ich war habe mal wieder das gute Wetter genossen und bin lieber durch die Stadt spaziert. 

Donnerstags bin ich leider wieder abgereist, aber hier findet ihr eine Liste mit allen Museen und den jeweiligen Tagen an denen die Besuche kostenlos sind. Es lohnt sich, vorher die Museen herauszusuchen, nicht so wie ich vor Ort. Hätte ich das mal vorher gewusst!


Stattdessen habe ich wie immer eher planlos die Gegend erkundet, bin natürlich durch die Altstadt Warschaus spaziert, die wie Danzig, leider im zweiten Weltkrieg zerstört wurde und somit wieder aufgebaut wurde. Das haben die Polen sehr schön gemacht finde ich. Besonders mochte ich die Info Tafeln die daran erinnern und an denen man den Vorher-Nachher Vergleich sehen kann.

An meinem letzten Tag in Warschau, einem Mittwoch, war ich auf meinem ersten Couchsurfing Event in einem Pub, zusammen mit meiner Gastgeberin Emily. Dort haben wir andere Couchsurfer kennengelernt, sowohl Reisende als auch andere Gastgeber*innen , uns über unsere Erfahrungen, Länder, Sprachen und Reise Abenteuer ausgetauscht. Ich fand das ganze sehr spannend und wertvoll und bin froh, dass ich mich getraut habe, auf dieser Reise couchsurfing auszuprobieren :) ich kann es also jedem empfehlen, es auch in Erwägung zu ziehen! 

Oder seid ihr bereits couchsurfer*in? Dann added mich gerne auf Couchsurfing :)


I
ch habe es sehr genossen, Warschau alleine zu erkunden, mich fotografisch auszutoben und lange Spaziergänge durch die Stadt zu machen. Warschau hat mich sehr überrascht, mit seinem modernen Großstadt Feeling und den Hochhäusern, die mich an das Bankenviertel in Frankfurt am Main erinnert haben. Auch die Nachbarschaft Praga auf der anderen Seite des Flusses, mit ihren jugendlichen Berlin Vibe (wie es mir im Internet schmackhaft gemacht hat) hat mich überzeugt. In Lettland und Estland konnte ich schon beobachten, wie alten Fabriken, dort wo wohl im Krieg Waffen hergestellt wurden, zu modernen Orten der Begegnung umfunktioniert wurden - so auch in Warschau. Oft findet man in diesen alten Fabriken Markthallen, Restaurants, Kunst Galerien oder allerlei Shops - eine schöne moderne Umsetzung, wie ich finde und immer einen Besuch wert!

Mein Fazit zu Warschau, Polen

Alles in allem, fand ich es im nachhinein etwas schade, dass ich nur drei volle Tage in Warschau bzw. Polen verbracht habe. Allerdings war ich durch die vielen Busfahrten sehr reisemüde geworden und bin etwas zu schnell gereist. Normalerweise ist das nicht meine Art, dieses Mal ist es jedoch einfach so passiert. Allerdings ist es nicht das letzte Mal, dass ich in Polen war, denn bei dem Couchsurfing Event wurden mir noch viele weitere schöne Orte in Polen empfohlen, die ich auf meine Liste gesetzt habe und ich bin mir sicher, dass ich diese auch in den nächsten Jahren besuchen werde. Unter andrem stehen auf dieser Liste Krakau und der Białowieża National Park. Einen Roadtrip zusammen mit meinem Papa kann ich mir außerdem auch gut vorstellen zu machen :)

Zum Schluss habe ich noch drei Foodie Empfehlung für euch:

1) für alle Foodies, die gerne thailändisch essen, besucht das Thaisty! Ich hatte dort Wasserspinat mit Klebreis - etwas das ich noch nie in Deutschland bzw. in meiner Heimatstadt Karlsruhe gefunden habe!!! Und deswegen sehr gefeiert habe. Klebreis kommt nämlich aus der Region Thailands aus dem auch meine Familie stammt - wo wir wieder bei den Ahnen sind und wie ich mich mit diesen verbinde. Außerdem waren meine thailändischen Ahnen Reisbauern... so Klischee, aber es ist wahr haha und ich liebe es!

2) für alle Foodies, die gerne Pierogi oder andere polnische Leckereien ausprobieren möchten, empfehle ich das Gosciniec Polskie Pierogi ich habe dort vegane Pierogi gefunden, sie super lecker waren und hätte gerne auch die vegetarischen süßen Pierogi gegessen, allerdings war ich schon satt von den deftigen!

3) das Beste zum Schluss. Allen Katzenliebhaber*innen und Japan Foodies, empfehle ich das Katzen Café Purr Purr - das Essen, der Kaffee, die Dekoration, die Katzen - es ist einfach purrfect. Meow :)

Wart ihr auch schon mal in Warschau oder in Polen?
Wie hat es euch dort gefallen?

Falls euch dieser Beitrag gefallen hat, freue ich mich wenn ihr mir einen Kommentar hinterlasst, es mir auf Instagram mitteilt oder mich und meine Reisen finanziell per PayPal unterstützt. Hier könnt ihr außerdem mein erstes Buch "Geschichten aus dem Herz" kaufen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Wenn du ein Kommentar hinterlässt, werden die von dir eingegebenen Formulardaten (und unter Umständen auch weitere personenbezogene Daten, wie z. B. deine IP-Adresse) an Google-Server übermittelt. Mehr Infos dazu findest du in meiner Datenschutzerklärung und in der Datenschutzerklärung von Google. Mit dem Abschicken deines Kommentars bestätigst du, dass du die Datenschutzerklärungen gelesen und akzeptiert hast.

Wenn Du die Kommentare zu diesem Beitrag durch Setzen des Häkchens abonnierst, informiert Dich Google durch eine Mail an die in Deinem Googleprofil hinterlegte Mail-Adresse. Durch Entfernen des Hakens löscht Du Dein Abonnement wieder. Du hast aber auch die Möglichkeit Dich in der Mail, die Dich über einen neuen Kommentar informiert, über einen Link wieder abzumelden.