27.12.2020

Fotoparade 2020 Spezial - mein Corona Jahresrückblick

Wie jedes Jahr hat auch dieses - trotz oder gerade wegen ihr wisst schon was - Michael von Erkunde die Welt zur Fotoparade gerufen! Ich bin diesem Ruf gerne gefolgt (wie schon in 2016 Teil 1 & Teil 2, in 2018 und auch letztes Jahr) um euch ein wenig von meinem -ihr wisst schon welchem- Jahr zu berichten. Denn auch wenn es sicherlich den ein oder anderen mittlerweile nervt, damit konfrontiert zu werden, so gab es dieses Jahr nicht nur schlechte Momente, sondern auch ganz viele kleine schöne, für die es sich lohnt dankbar zu sein und die uns Demut gelehrt haben. Für mich war das jedenfalls der Fall und ich hoffe ihr könnt jetzt am Ende des Jahres ebenfalls auf das Positive zurückblicken. Ich habe meinen Beitrag jedenfalls in zwei Kategorien eingeteilt um es für mich (und euch) einfacher zu machen: Persönlich und Reisebloggerisch betrachtet.

  Reisen 2020

Fangen wir mit meinem Blog an und den ersten Reisen im Jahr 2020. Diese gingen über Silvester mit meinen Freunden in eine kleine süße Hütte in den Bergen (inklusive Nebel und Gruselstimmung) nach Frankreich und im Februar mit meiner Familie nach Berlin. Viel gibt es dazu nicht zu sagen, außer das zu diesem Zeitpunkt noch alles normal war und ich dankbar für diese wundervollen Menschen in meinem Leben bin. Ohne Familie und Freunde geht halt nichts! <3
 
Danach hatte ich ehrlich gesagt ein "Reisetief" und verspürte überhaupt kein Fernweh (das erste Mal in meinem Leben!) Deswegen habe ich weder weitere Ausflüge geplant, noch meinen nächste Reise. Zum Glück muss ich sagen, habe ich nichts gebucht, keine Erwartungen gehabt, nur die grobe Idee eventuell eine Interrail Reise anzutreten schwirrte in meinem Kopf - aber dann kam die Pandemie! Alle Reiseblogger*innen die ich kenne, waren am Boden zerstört - doch mir hat es nichts ausgemacht. Mir tat es zum einen natürlich Leid für die ganze Branche, zu der auch Reiseblogger*innen gehören, aber ich dachte auch "puh zum Glück hab ich nichts gebucht bzw. verdiene damit nicht meinen Lebensunterhalt." Hatte ich es ihm Gefühl? Natürlich nicht. Es tut mir auch immer noch weh, dass die Tourismusbranche darunter leidet. Doch ich bin auch davon überzeugt, dass wir das Konzept Urlaub/Reisen & Tourismus überdenken müssen und ich bin mir sicher, dass die Menschen die damit ihr Geld verdienen (wollen/müssen), kreativ sind und eine Lösung finden werden.

 
That being said, bekam ich im Juli die Einladung zur Ausstellung "Fakten oder Fantasie - Karten erzählen Geschichten" in der Badischen Landesbibliothek in Karlsruhe. Interessiert habe ich diese angenommen, da ich Karten liebe (auch wenn mein Orientierungssinn verbesserungswürdig ist), ich gerne lokale Ausstellungen und Kultur Einrichtungen unterstütze und ich neugierig war. Angefangen hat nämlich alles mit den Reisekarten - Seekarten vorallem, Seidenstraße, Marco Polo, James Cook und ihr wisst schon, all die coolen Entdecker und ja leider auch Kolonisten, so haben wir die Welt entdeckt, erobert, geplündert, ...! In diesem Sinne war es eine kleine Zeitreise und auch eine literarische Reise, denn wer kennt nicht die Reisen und Karten von Robinson Cruso, Herr der Ringe (Mittelerde), die Schatzinsel, Gullivers Reisen, Games of Thrones (Königslande) und Co.?!
 

Davon inspiriert, entschloss ich mich im Sommer wieder "richtig" Reisen zu gehen und da ich mich aufgrund der Pandemie gegen eine Solo Interrail Reise durch Spanien entschieden habe, dachte ich: Back to my european roots - zu meinen polnischen Wurzeln! Polen war im grünen Bereich, was die Reisewarnungen anging und so überzeugte ich meinen Papa (dessen Vater aus Polen stammt) und meine Hündin Lilly (sie hasst Auto fahren) und wir verbrachten einen entspannten Campingurlaub in Danzig. Während unserer zwei Wochen sprachen wir viel über meinen Opa (den ich leider nie kennenlernte, da er 8 Jahre vor meiner Geburt starb). Dieser hatte im zweiten Weltkrieg gekämpft und war Kriegsgefangener in Russland gewesen. Nebenbei erkundeten wir seine Heimatstadt Danzig und deren Badeorte und wir faulenzten und lasen sehr viel. Der perfekte "Seniorenurlaub" wie ich ihn liebevoll nenne (mein Papa ist 61, Lilly ist mittlerweile 12 Jahre alt) - oder auch einfach Slow Travel, langsames Reisen - würde man heute sagen. Es war außerdem das erste Mal das wir nur zu dritt zusammen im Urlaub waren, ohne den Rest der Familie. 
 
 

Good old Dschörmany

Nachdem mein Papa und ich ein wenig Polen erkundet haben, erfüllten wir uns noch den Traum die Sächsische Schweiz zu besuchen. Das stand bei uns beiden schon immer auf der Bucket List, da mein Papa ein absoluter Deutschland Fan ist und mich - der Apfel fällt nicht weit vom Stamm - damit angesteckt hat! Außerdem ist mein Papa nach 61 Jahren von unserem Heimatdorf weg gezogen !!!!1 und in the big city of Rastatt (Ironie), die wir zu dritt im Herbst erkundet haben. Außerdem entdeckte ich zusammen mit einem Kumpel und Lilly die Y-Burg in Baden-Baden - meine einzige (mini) Wanderung dieses Jahr. Im November habe ich dann auch endlich mal den Oberwald in Karlsruhe erkundet (wohne schon seit 4 Jahren in Karlsruhe und war noch nie dort gewesen) - ebenfalls mit Lilly. Kleine Abenteuer sind auch Abenteuer! :) 

Zum Sächsische Schweiz Blogpost

Zum Blogpost über Rastatt

Oberwald Blogpost

Meine persönliche Corona Achterbahnfahrt 

Ich arbeite Teilzeit in einem Gästehaus. G ä s t e h a u s . Genau, richtig gelesen. Die Pandemie hat uns also weniger Gäste beschert und so benannte ich es in Geisterhaus um. Doch das gute: ich durfte weiterhin jeden Tag zu Arbeit gehen, habe mein normales Gehalt bekommen und hatte immerhin 4-5 Stunden jeden Tag "etwas zu tun", auch wenn es nur Stornierungen annehmen war, Auskunft über Reisebeschränkungen zu geben oder Arzt Termine auszumachen - denn bei uns übernachten Geschäftsreisende, Gastwissenschaftler für das KIT (Universität) und keine Touristen. Das heißt: ich durfte Arbeiten und dafür bin ich unglaublich dankbar. Ich war schon öfter in meinem Leben arbeitslos und weiß was für ein Fluch oder Segen das sein kann. Von daher sende ich Liebe und Kraft, an alle die durch die Pandemie ihre Jobs verloren haben. Gebt nicht auf, es kommen wieder bessere Zeiten! 
 
 
Jasmin alleine zu Haus - das bin ich, obwohl ich in einer 4er WG lebe, schon das ganze Jahr über. Meine Mitbewohner sind vorübergehend zu ihren Familien und meine Mitbewohnerin zu ihrem Partner gezogen. Jasmin ist alleine in der WG zurückgeblieben - denn die WG ist meine Base. Zugegeben, so habe ich mir mein WG-Leben nicht vorgestellt, aber so ist es nun mal geworden, dank der Pandemie. Dazu kommt, dass ich mir, vor allem aufgrund des Umzug meines Papas, wieder einmal die Frage gestellt habe wo mein Zuhause ist. In meinem Heimatdorf? In Deutschland? In Thailand? Oder vielleicht doch in Indien? Dort wo meine geliebten Menschen sind? Dort wo ich geliebt werde? Die Antwort: ich kann nur in mir selbst mein Zuhause, meine Heimat finden. Und trotzdem ist das schönste Zuhause mein Heimatdorf (siehe Fotos). Dies wird für immer meine Heimat sein, der Ort an dem ich aufgewachsen bin, meinen Blog gestartet habe, ohne diesen Ort hätte ich niemals Fernweh bekommen, da bin ich mir sicher. Ohne diesen Ort, den ich in meiner Jugend gehasst habe, wäre ich nie aus meinem Dorf geflohen um die Welt zu erkunden, nur um zu merken wie schön es doch Zuhause (Deutschland) ist! Ich bin so dankbar für meine Kindheit dort in der Natur, ohne Internet, so dankbar für all die Menschen die ich dort kennengelernt habe und dankbar, dass ich 23 Jahre dort leben durfte und bis vor kurzem immer wieder zurück kommen konnte. #FürimmerDorfkind
 
Doch zurück zu meinem nicht vorhandenen WG-Leben: nach anfänglicher Freude die Wohnung ganz für mich alleine zu haben (und überall nackt herumzulaufen hihi), haben sich jedoch auch einsame Momente dazu gesellt (haha, was für ein Wortspiel). Ich hatte mit Einsamkeit zu kämpfen, denn die ersten 4 Wochen des Lockdown bis Ostern war ich außer zum Arbeiten, nur Zuhause und habe keine anderen Menschen getroffen - bis ich es nicht mehr ausgehalten habe und entschied, wenigstens meinen Papa und meine Schwester zu Ostern zu besuchen. Trotz Risikogruppe und pipapo. Ihr wisst gar nicht, wie froh ich dann wieder war als die Lockerungen kamen denn...
 
 
...ich hatte den besten Acro Yoga Sommer und Herbst meines Lebens! Meine Acro Yogis in Karlsruhe sind einfach die besten und wohl die Menschen, die ich am meisten dieses Jahr gesehen habe -  abgesehen von meiner Familie und meinem Arbeitskollegen - denn sie sind meine zweite Familie !!!1 Sie sind meine vielen unehelichen Geschwister, Brothers from another Mothers and Sisters from another Misters, mit denen ich lachen, singen, rumalbern, Acro Yoga machen, an den See fahren, tiefgründige Gespräche führen, abdancen und das Leben genießen kann - ohne euch hätte ich dieses Jahr nicht überlebt!!! Ich liebe euch so sehr! Jeden einzelnen von euch. Danke das euch gibt! <3
 

Und noch jemanden habe ich dieses Jahr besonders in mein Herz geschlossen: Apache, der Hund meiner Mitbewohnerin hat einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen gewonnen. Auch wenn ich am Anfang neidisch und gekränkt war und ich es kacke fand, dass meine Mitbewohner/in mich alleine gelassen haben, so haben wir uns doch einige Male dieses Jahr getroffen und meistens wegen diesem Herren! Hunde verbinden einfach ;) wir verbrachten wenige aber dafür umso wertvollere WG-Abende, ich passte auf Apache auf wenn seine Eltern unterwegs waren und ich erkundete mit ihm die Günther Klotz Anlage. Neben (Acro) Yoga sind Hunde übrigens meine zweitliebste "Therapieform" um durch schwere Zeiten zu kommen...
 
 
Last but not least, habe ich 50 Bücher dieses Jahr gelesen und dachte, dass sollte ich in meinem Jahresrückblick auch mal erwähnen (ohne die Pandemie wären es deutlich weniger gewesen). Zudem habe ich am Dalai Lama Summit teilgenommen, dass mir im Herbst besonders viel Kraft gegeben hat, sowie auch schon sein Buch "The Book of Joy", dass ich ganz am Anfang der Pandemie gelesen habe. Ja ich schöpfe Kraft aus meiner Spiritualität und meiner Religion: dem Buddhismus. Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, ob ich es jemals hier auf dem Blog offiziell verkündet habe, aber: ich bin seit Dezember 2018 Buddhistin. Damals unter dem Bodhi Baum in Bodhgaya, habe ich es realisiert, gefühlt, zugelassen und wurde einfach.

Ich hoffe ebenfalls, dass ihr etwas habt, aus dem ihr Kraft und Vertrauen schöpfen könnt. 
Ganz egal ob es Religion, Meditation, Sport, eure Familie und Freunde, eure Haustiere, die Natur oder sonst irgendwas ist. Ich wünsche euch, dass ihr einigermaßen gut durch 2020 gekommen seid, dass ihr viel gelernt habt, dass ihr gesund seid, dass ihr euren Lebensmut nicht verloren habt und das euer und unser 2021 besser wird! Vergisst nicht: das Leben ist einer Achterbahnfahrt, nach jedem Tief kommt auch wieder eine Hoch :)
 
Wie war eure 2020 und was wünscht ihr euch für 2021?
Ich freue mich auf den Austausch mit euch!

2 Kommentare:

  1. Du hast trotz Corona sehr viel erlebt. Ich glaube ich hätte nicht so viel auf meiner Liste, aber ich muss wahrscheinlich einfach nur so einen Post machen.
    Liebe Grüße
    Luisa von http://allaboutluisa.com/

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  2. Da war dieses Jahr ja doch einiges los bei dir und du hattest viele schöne Momente. Bei mir kommt auch noch der persönliche Rückblick und ich denke da stelle ich wieder fest, dass das Jahr doch so seine Momente hatte :). Die Ausstellung klingt übrigens super interessant. Du weißt ja, dass ich Geschichte unfassbar interessant finde und hätte mir das definitiv auch angeschaut. Und 50 Bücher, Hut ab. Ich wünsche ich hätte viel gelesen, aber das war nicht der Fall. Wobei das nicht ganz stimmt: Ich habe privat wenig gelesen, da dafür aber viel Fachlektüre und Bücher für die Uni, was ja auch lesen ist :D. Aber durch das Forschungsprojekt und die ganzen Seminararbeiten bleibt bei mir das private Lesen etwas auf der Strecke, während der SuB aber trotzdem weiter wächst. 2021 möchte ich das ändern, zumal jetzt nur noch die Masterthesis ansteht.

    Dankeschön für dein liebes Kommentar Jasmin,
    oh aber das ja cool, dass du da das Buch gelesen hast, ich kann das nämlich vor dem Film gar nicht und bin dann natürlich umso gespannter, wie du die Verfilmung findest. Gehst du denn spoilfrei in die finale The 100 Staffel? Ich weiß ja leider schon ein bisschen was und bin mir nicht sicher, ob das Ende mir tatsächlich gefallen wird :/. Und der Ohana-Film steht bei mir auch ganz weit oben, ich mag solche Filme immer sehr und Hawaii ist auch als Schauplatz immer wunderschön. Würde dort auch gerne irgendwann mal Urlaub machen. Da haben wir aber was gemeinsam: Ich habe 2020 auch wieder mehr Dokumentationen geschaut und durch den Lockdown dafür die Zeit gefunden. Auf YouTube gibt es da ja auch einige Kanäle, die Dokus anbieten, auch die BBC hat da einen extra Channel wo man kostenfrei Dokus anschauen kann, kann ich auch nur empfehlen :). Disney+ werde ich mir 2021 auch wieder machen, weil ja dann der ganze Marvel-Content kommt und durch Star/Hulu ja dann auch endlich die erwachsenen Inhalte dazukommen. Das wird die Plattform dann auch attraktiver machen. Hatte Disney+ nämlich kostenlos getestet, aber dort dann nur wenig geschaut, weil ich das Angebot doch recht rar fand.

    Ich wünsche dir an dieser Stelle auch hier noch einmal ein frohes neues Jahr <3.

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