31.01.2021

Spiritualität für Anfänger

 "Wir sind alle spirituelle Wesen, die eine menschliche Erfahrung machen."

Diesen Satz kommentierte Anfang des Jahres ein Freund von mir unter meinem Instagram Post, in dem ich erkläre wieso ich Dreads habe und mit diesen Satz, möchte ich auch gerne meinen ersten Blogpost im neuen Jahr beginnen. Ich möchte euch nämlich anhand meiner spirituellen Reise erklären was für mich Spiritualität ist und bedeutet, wie ich diese auslebe, woher das ganze stammt, was ich daran kritisch sehe und hoffe möglichst viele Fragen beantworten zu können, die Neulinge in der "Spiri-Szene" eventuell begegnen. Ich bin der Meinung, dass die Spirituelle Bewegung sehr schön und kraftvoll ist - aber auch Gefahren birgt und manchmal ganz schön verwirrend sein kann! Wenn euch das also interessiert, dann kommt mit auf meine spirituelle Reise und meinem Versuch, einen Guide für Spiri-Neulinge zu schreiben ;)
 

Definition

Zunächst einmal zur Definition. Da fängt es nämlich schon an: es gibt keine offizielle! Jeder kann es definieren wie er möchte. Wikipedia sagt zum Beispiel:
 
Spiritualität (von lateinisch spiritus ,Geist, Hauch‘ bzw. spiro ,ich atme‘ – wie altgriechisch ψύχω bzw. ψυχή, siehe Psyche) ist die Suche, die Hinwendung, die unmittelbare Anschauung oder das subjektive Erleben einer sinnlich nicht fassbaren und rational nicht erklärbaren transzendenten Wirklichkeit, die der materiellen Welt zugrunde liegt. Spirituelle Einsichten können mit Sinn- und Wertfragen des Daseins, mit der Erfahrung der Ganzheit der Welt in ihrer Verbundenheit mit der eigenen Existenz, mit der „letzten Wahrheit“ und absoluter, höchster Wirklichkeit sowie mit der Integration des Heiligen, Unerklärlichen oder ethisch Wertvollen ins eigene Leben verbunden sein. 
[...]
Es gibt keine allgemein anerkannte Definition des Begriffes. Der persönliche, weltanschauliche Glaube bestimmt seine konkrete Bedeutung für jeden Einzelnen – etwa, ob Gott oder andere Geistwesen, numinose oder auch natürliche Kräfte darin eine Rolle spielen. 
 [...]
Spiritualität wird in Zukunft Bestandteil eines modernen Lebensstils sein, der sich an Nachhaltigkeit und Qualität orientiert. Spiritualität im 21. Jahrhundert erstreckt sich auf eine große Zahl von Bedürfnissen, beispielsweise auf Lebenshilfe, Ernährung, Gesundheit, Beratung und Coaching. Das persönliche Lebensgefühl und die eigene Identität werden durch Spiritualität aufgewertet.
 
Für mich persönlich ist diese Definition auch ziemlich okay. Mir fällt es nämlich selbst umheimlich schwer, es genau zu definieren. Trotzdem versuche ich es:
 
Für mich ist es ein Glaube in etwas Höheres, das ich nicht Gott nenne, denn ich glaube an keinen bärtigen weißen Mann in den Wolken. Ich bin Buddhistin, d.h. ich glaube an Buddhas Lehren. Dieser war ein Mensch wie du und ich, nur eben "erleuchtet". Es ist der Glaube daran, das ich geleitet werde, eine Art Kompass, wenn man mal den Weg verliert und beschützt werde. Es ist der Glaube, dass alles so passiert wie es passieren muss, aber ich trotzdem die Entscheidungen und Verantwortung für mein Leben trage (Karma = alle Handlungen haben eine Wirkung). Es ist die Reise und der Glaube zu mir selbst, zu meinem wahren Ich, ohne mich vom Außen definieren zu lassen. Mein authentisches ich leben zu dürfen, frei von allen anerzogenen Glaubensätzen, ohne dabei Mensch, Tier oder Natur zu schaden. Ich würde also sagen, dass ich religiös-spirituell bin, da sich vieles auch im Buddhismus wiederfindet. Das muss jedoch nicht so sein! Man kann auch spirituell sein, ohne an eine Religion zu glauben.

Oft wird Spiritualität auch mit Esoterik gleichgesetzt. Und ganz ehrlich? Egal wie viel ich dazu recherchiere, ich werde selbst nicht schlau daraus, wo genau jetzt die Grenze liegt, deshalb liegen meiner Meinung nach Esoterik und Spiritualität ganz dicht beieinander - sie sind quasi Geschwister. Wobei die Esoterik meiner Meinung nach einen schlechteren Ruf als die Spiritualität hat. Denn bei Esoterik, denke ich vorallem an Astro-TV, unseriöse Kartenleger die in die Zukunft schauen, Abzocke, Menschen die andere ausnutzen. Bei Spiritualität denke ich dagegen an den Dalai Lama, Mönche, Yoga und generell die fernöstliche Philosophie. Dieses negative Bild der Esoterik ist natürlich sehr schade für die "wahre" Esoterik, deswegen lest unbedingt diesem Beitrag um mehr über Esoterik zu erfahren.  

Instagram Community

Auch habe ich meine Instagram Community um Hilfe gebeten und sie gefragt, ob sie sich als spirituelle Menschen bezeichnen würden, wie sie Spiritualität definieren und diese ausleben. Hier sind die Antworten:

 
Zudem bezeichnen sich 72% meiner Instagram Community als spirituell, 80  % sind der Meinung, dass es einen Unterschied zwischen Spiriualität und Esoterik gibt und 91 % denken es gibt auch einen Unterschied zwischen Spiritualität und Religion. Vielen Dank an dieser Stelle, an alle die mitgemacht haben! Falls ihr mir noch nicht auf Instagram folgt, könnt ihr das gerne unter @wanderlust_nimsaj

Meine Freundin Verena hat zufällig (oder war es Synchronizität?) am Tag an dem ich die Umfrage erstellt habe, ihre Definition von Spiritualität auf ihrem Blog geteilt. Gerne könnt ihr den Beitrag hier lesen.

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Die Ursprünge - woher kommt Spiritualität?

Da wir das nun die ungefähre Definition geklärt haben, möchte ich auch kurz auf die Ursprünge der Spiritualität eingehen. Diese liegt meiner Meinung nach nämlich nicht in den Religionen selbst, sondern in der Natur des Menschen. Was meine ich damit? Die Indigene Völker in Amerika, Südamerika, Australien, Ozeanien, Afrika, etc. aber auch die Germanen, Kelten (Druiden), Hildegard von Bingen (Mittelalter), die Wikinger, Griechen, Römer, Ägypter - grob gesagt unsere Vorfahren - sie alle waren von Grund auf neugierig und haben schon immer nach Antworten gesucht. Woher kommen wir? Wer hat die Welt erschaffen? Wieso sind wir hier? Sie alle haben ihre eigenen Weg gefunden, Spiritualität zu entwickeln und zu praktizieren. Es entwickelte sich der Aberglaube, es wurden viele verschiedene Götter verehrt, die im Prinzip jedoch nur Namen für bestimmte Naturereignisse waren, und irgendwann gab es dann in vielen Religionen plötzlich nur noch einen Gott - bzw. die drei Heiligkeit - außer im Hinduismus, mit seinen 306 Millionen Göttern. Außerdem bildeten wir - die Menscheit - uns natürlich weiter und das Zeitalter der Wissenschaft begann. Wir verließen uns nun mehr auf unseren Verstand und fokussierten uns auf Dinge, die wir logisch beweisen konnten. Dabei entfernten wir uns von den Ursprüngen und dem, was man eben nicht offensichtlich sehen, anfassen/fühlen, riechen oder hören kann, verurteilen dieses sogar und taten uns gegenseitig schlimme Dinge an...und tun es leider bis heute. // Geschichtsstunde mit Jasmin over // 
 

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Meine spirituelle Reise - Kindheit/Jugend

Meine persönliche spirituelle Reise begann mit der fernöstlichen Philosophie. Da meine Mutter Thailänderin und Buddhistin ist, habe ich schon immer einen spirituellen Vibe von ihrer Seite aus gespürt. Als ich dann das erste Mal als Jugendliche den Film "7 Jahre in Tibet" und "Little Buddha" gesehen habe, wurde dieses Interesse und der Drang mehr über den Buddhismus zu erfahren immer größer. Parallel war ich jedoch auch mit einer christlichen Familie befreundet durch die ich Bibelstunden und die Jungschar besucht habe. Dadurch verband ich die Spiritualität zunächst automatisch mit Religion! Aber wie zuvor schon gesagt, Spiritualität ist nicht gleich Religion. Obwohl jede Religion auch spirituel ist, kommt Spiritualität auch ohne Religion aus. 

“Religion ist der Glaube an die Erfahrung eines anderen. Spiritualität ist, seine eigene Erfahrung zu machen”, sagt zum Beispiel Deepak Chopra, ein bekannter Redner, Buchautor und Arzt. Demnach ist für mich der Buddhismus auch keine richtige Religion und deswegen bin ich Buddhistin. Für mich ist der Buddhismus die spirituellste Religion, wenn man ihn denn so nennen mag, denn meiner Meinung nach ist er eher eine Lebensphilosophie. Buddha wird nicht als Erlöser gefeiert wie im Christentum, sondern ermutigt und erinnert uns daran, dass wir selbst Buddha, also erleuchtet, werden können. Seine Lehre ist eine Hilfe dabei, seinen "inneren Buddha" zu entdecken und zu entfalten. Genau das gefällt mir so sehr daran - denn alles fängt bei uns selbst an und nur wir selbst, können, müssen sogar, Verantwortung übernehmen - für unsere Gedanken, Handlungen und unser Leben. Die Schuld kann man nicht einfach auf einen Gott oder Jesus schieben... höchsten auf ein vergangenes Leben oder unser schlechtes Karma ;)

Gründe wie sich Spiritualität und Religion unterscheiden findet ihr in diesen beiden Videos. Beide fand ich persönlich sehr hilfreich und hoffe sie sind es auch für euch. 
 
 
 
 

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Weiter auf meiner spirituellen Reise: 20 - 26 Jahre

Ich hatte mich also in meine Kindheit und Jugend über sehr viel mit dem Christentum und Buddhismus auseinandergesetzt und festgestellt, dass sie doch mehr Gemeinsamkeiten haben, als ich dachte - vorallem eben die Spiritualität dahinter. 2013 in Thailand, als ich meine Mutter nach 10 Jahren wiedersah, entdeckte ich dann ihre Spiritualität neu und erfuhr den Alltagsbuddhismus. Ich las das erste mal Siddartha von Herman Hesse (mein absolutes Lieblingsbuch) und fühlte mich ganz stark mit seiner Geschichte verbunden, dem Prinz der erst zum Asketen wird und später erleuchtet - so ungefähr habe ich mich mit 20 Jahren damals auch gesehen :D. In gewissermaßen wurde ich auch erleuchtet, denn ich, die Prinzessin aus Deutschland, die in einem der reichsten Länder aufwuchs, als Tochter eines Deutschen und einer Thailänderin, wurde im Dorf ihrer Mutter mit einer komplett anderen Welt und vor allem Armut konfrontiert. Ich sah aufeinmal all meine Privilegien wie zum Beispiel meinen Schulabschluss. Meine Mutter musste nämlich mit 14 Jahren die Schule verlassen um auf den Feldern zu arbeiten. Und ich, die verwöhnte Prinzessin, die jahrelang die Schule hasste, empfand aufeinmal Demut, Scham, aber auch Dankbarkeit und große Bewunderung für meine Mutter, die es trotzdem geschafft hatte nach Deutschland zu reisen, dort einige Jahre lebte, Deutsch lernte und arbeitete.
 
Ein Jahr später führte es mich nach Marokko, wo ich ebenfalls feststellte, dass die Spiritualität die Basis des Islam ist. Ich habe sie im jedem Ruf des Muezzin gespürt und in den Augen der gläubigen Moslems, die ich kennengelernt habe, gesehen. Mein treuer Begleiter auf dieser Reise war Paulo Coelho und sein berühmter Alchemist. Ein Buch, dass ich für immer mit Marokko verbinden werde und das mir bestätigt hat, dass die Reise nach Thailand mein Schicksal war. 
 
Bücher die danach las und mich auf meiner spirituellen Reise begleitet haben, waren außerdem "Die Kuh die weinte" von Ajahn Brahm sowie sein zweites Buch "Der Elefant, der das Glück vergaß". Ich beschäftigte mich außerdem mit dem "Das tibetische Buch vom Leben und Sterben" von Sogyal Rinpoche, verschlang den Apell des Dalai Lama an die Welt - Ethik ist wichtiger als Religion und mich fand das Buch "Die Schönheit des Selbst" von His Divine Grace A. C. Bhaktivedanta Swami Prabhupada, Gründer-Acarya der Internationalen Gesellschaft für Krishna-Bewusstsein - meiner erste Berührung mit dem Krishna-Bewusstsein. Damals dachte ich noch, es sei eine Sekte...

 
2018 reiste ich dann nach Indien um mich bewusst auf eine spirituelle Reise durch den Norden zu begeben und noch mehr über den Buddhismus und Hinduismus zu lernen. Mehr dazu erzähle ich in meiner Spirituellen Reise Reihe auf YouTube (das hier verlinkte ist das erste davon).

In Indien lernte ich die moderne Spiritualität in Kombination mit dem traditionellen Hinduismus kennen und Lehrer (Guru) wie Sadhguru und Mooji. Beide Lehrer kann ich euch von Herzen empfehlen, ich finde sie überaus sympathisch, humorvoll und sie beantworten viele Fragen, die sich (spirituelle) Menschen stellen, auf eine sehr interessante und inspirirendeweise! Außerdem hörte ich das erste Mal von Ram Dass, Krishna Das (einen spirituellen Musiker), Patanjali (Autor des Yogasutra), Sri Aurobindo und "Die Mutter" (Gründer/in von Auroville - einer Utopie Stadt in Südindien) und lernte mehr über diese Personen und ihre Weisheiten.
 
Zudem las ich das erste mal richtig viele spirituelle Bücher! Unter anderem von Osho (Mut, Freiheit und Bewusstsein - alle drei kann ich sehr empfehlen), die Bhagavad-Gita (vergleichbar mit der Bibel), Die Autobiographie eines Yogi und Wut ist ein Geschenk von Arund Gandhi. Ich lernte natürlich auch mehr über Yoga und dessen Philosophie, probierte verschiedene Meditationen aus, besuchte Tempel, beobachtete Rituale und Zeremonien verschiedenener Religionen und sog alles spirituelle auf - denn welches Land ist spiritueller und religiöser als Indien? Ich kenne keines!

Diese Reise hat meine Spiritualität auf eine neue Stufe gebracht - next Level sozusagen - da ich viele verschiedene Arten kennenlernen durfte, wie man seine Spiritualität ausleben kann, ohne religiös zu sein, aber auch wie man religiös-spirituell ist und es half mir, meine eigene Spiritualität besser zu entdecken und zu festigen. An dieser Stelle möchte ich jedoch auch erwähnen, dass ich die Doku Serie "Wild Wild Country" gesehen habe - in dieser geht es um Osho und seinem Ashram in Amerika. Was dort passiert ist, ist ein Beispiel dafür, wie gefährlich das Vertrauen in spirituelle Führer sein kann, wenn diese es ausnutzten! Ich würde zudem nicht empfehlen, die Doku zu schauen bevor man 10 Tage in ein Vipassana / Schweigeretreat geht. Außer ihr wollt es euch so richtig hart geben (hi, habs überlebt).
 

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New Age Movement - alles nur Geldmacherei ?

Neben den Old-Age "Gurus", die meist aus Indien oder anderen asiatischen Ländern stammen, gibt es mittlerweile auch das sogenannte "New Age Movement". Damit sind Menschen gemeint, vor allem aber sogennante Coaches, die die fernöstliche Philosophie und deren Methoden zur Selbsterkenntnis und Selbstverwirklichung, denn dabei geht es ja hauptsächlich in der Spiritualität, in die "westliche Sprache" übersetzen und Psychologie kombinieren. Dazu kommt leider auch der Kapitalismus sprich, viele bieten teure Sessions, Coachings, Events oder sonstiges an um damit das große Geld zu verdienen.
Im Old Age Movement ist meist alles kostenlos beziehungsweise auf Spendenbasis - meiner Erfahrung nach (hier gibt es bestimmt auch Ausnahmen). 
 
Ich finde es nicht verwerflich mit seinen angebotenen Dienstleistungen Geld zu verdienen, aber wenn diese unseriös sind und falsche Versprechungen gemacht werden, dann ist es einfach nur Abzocke. Wie auch in der Esoterik (und generell jedem Lebensbereich) gibt es Scharlatane, die es vor allem auf die unsicheren, meist in Krisen steckenden Personen abgesehen haben, die psychisch nicht gesund sind. Deswegen bitte ich immer euren gesunden Menschenverstand einzuschalten! Fragt euch immer, ob ihr wirklich eine teuere Session bei Coach XY braucht oder ein verständnissvolles Gespräch mit einer guten Freundin ausreicht. Übrigens darf sich jeder Coach nennen, denn es kein geschützer Begriff.

Ich persönlich habe mich noch nie coachen lassen und habe es vorerst auch nicht vor. Zum einen bin ich bei sowas geizig und sehr kritisch, zum anderen finde ich die kostenlosen Angebote völlig ausreichend für mich. Falls ihr es für euch jedoch nicht ausreicht, scheut euch nicht Hilfe zu suchen! Passt einfach auf euch auf und lasst euch nicht verarschen...

Zurück zum New Age Movement: die bekanntesten Gesichter dieser neuen modernen Bewegung sind für mich Laura Malina Seiler, Jay Shetty und Eckart Tolle. Alle drei finde ich sehr inspirirend und höre zum Beispiel regelmäßig den Podcast von Laura. Das heißt jedoch nicht, dass ich ihr/ihnen alles glaube oder ihr/ihnen blind vertraue, immer der gleichen Meinung bin, etc. - viel mehr inspirieren sie mich, mich selbst und die Außenwelt immer wieder zu hinterfragen und am Ende auf mein Herz zu hören. Oft bestätigen sie auch einfach meine Gedanken und mein Handeln, ohne das ich selbst, dafür die richtigen Worte oder "Schubladen" gefunden habe oder davon wusste. Ein Zeichen, dass ich doch erleuchtet bin? ;) [Spaß!]

Podcast Folge und Blogpost von Laura Malina Seiler zu Spiritualität [ hier klicken ]
 
ARTE Doku zu Spiritualität 2.0

 
 
Buch Empfehlung: Jay Shetty - Think like a Monk und Eckert Tolle - Eine neue Erde
 
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Wie lebe ich meine Spiritualität aus?

Zum Schluss möchte ich noch die Frage beantworten, wie ich meine Spiritualität auslebe. Zum einem praktiziere ich seit 2013 Yoga und verschiedene Meditationen und räuchere regelmäßig. Ich habe mich auch mit meiner Ernährung beschäftigt und ausprobiert was sich in meinem Körper gut anfühlt, ohne das ich dabei ein schlechtes Gewissen habe oder gesundheitliche Probleme. 2018 wurde ich so Vegetarierin und seit dem ersten Lockdown im März 2020 bezeichne ich mich offiziell als Veganerin - auch wenn ich es nicht immer zu 100 % bin - ich gebe mein Bestes! Ich singe Mantras, vor allem wenn ich gerade schwere Zeiten durchmache, denn das ist wie eine Art Gebet für mich und ich bilde mich stetig spirituel weiter (meine Neugierde ist groß!). Ich versuche die Buddhistischen Lehren einzuhalten und meistens klappt das auch ganz gut. Wenn ich bei meiner Mama in Thailand bin, besuche ich regelmäßig den Tempel und mache Opfergaben. Ich beziehe auch oft meine Mama und meine Ahnen in meine Meditationspraxis ein, zum Beispiel in der Loving-Kindness Meditation. Letztes Jahr im Februar habe ich am Maha Shrivatri Event von Sadhguru teilgenommen (einfach mal in YouTube eingeben), da mich Shiva als Gott sehr anspricht. Ich verehre zudem Ganesha - der Überwinder aller Hindernisse und der Gott der Schriftsteller/Autoren :)

In meiner Heimatstadt Karlsruhe besuche ich (wenn nicht gerade eine Pandemie ist) außerdem gerne Events wie Kakao Zeremonien (hier geht es zu meinem Erfahrungsbericht), verschiedene Tanzveranstaltungen (Estatic Dance, Contact Beyond Contact) oder Breath Workshops (hier gehts zu meiner Erfahrungsvideo). Außerhalb vom Karlsruhe gibt es aber auch immer Events und momentan natürlich verstärkt Online Veranstaltungen wie zum Beispiel Singkreise oder Full Moon Circles, an denen ich schon teilgenommen habe. Im Dezember 2020 hatte ich außerdem mein erstes Tarot Reading mit Nancy (nicht in Karlsruhe, aber sie hat mal hier gewohnt). Wenn ihr euch jetzt fragt was Tarot ist  und wieso man das macht - lasst es euch am besten von Nancy erklären und schaut danach gerne meinen Erfahrungsbericht an! 
 

Für alle, die noch nicht von mir gehört haben - ich bin Nancy. 

Mutter, einer zauberhaften kleinen Seele und wohne aktuell mit meiner Familie im wunderschönen Norden Deutschlands - Hamburg.

Das erste Mal kam ich mit dem Tarot in Kontakt mit knapp 5 Jahren, als meine Mom vergessen hatte, ihre Karten wegzuräumen. Ich habe sie nie aktiv das Kartenlegen praktizieren sehen. Die Deckrückseite hat sich jedoch so in mein Hirn gebrannt, dass ich heute Rückschlüsse ziehen kann, dass es sich um das 2. Bekannte Tarot-Deck (Crowley) gehandelt hat. Vor ein paar Jahren vielen mir die Karten wieder in die Hände und haben mich seither nicht mehr losgelassen. Seit 2016 praktiziere ich aktiv das Kartenlegen. Für mich sowie für Freunde, Familie, Bekannte und heute meine Klienten.

Was ist Tarot eigentlich? Plump gesagt - ein Kartenspiel. 
Am geläufigsten ist das Rider Waite- und Crowley-Deck. Es besteht aus 78 Karten, die unter anderem verschiedene Alltagssituationen, Herzschmerz, Erfolg, Begegnungen oder Veränderungen widerspiegeln. Jeder, der schon mal ein Reading hatte oder sich selbst die Karten gezogen hat, weiß wie magisch eine solche Stunde sein kann. Es hört sich nicht nur verrückt an, sondern ist es auch, wenn uns aus 78 Karten genau diese 2-3 Karten bei einer Legung entgegen springen, die unsere aktuelle Situation bestens beschreiben.

Damit möchte ich mein "warum" einleiten. Als die Karten ihren Weg wieder in mein Leben fanden, hatte ich ziemlich viele Fragezeichen in meinem Kopf. Durch Ursachenforschung hat das Tarot mir nochmals bestätigt, wie ich in diese missliche Lage gekommen bin, und zweitens waren sie mir eine unglaubliche Stütze bei Entscheidungsfragen. Neben Entwicklungsverläufen sind Entscheidung-und Ursachenforschung die meisten Readings, die ich geben darf. Es ist spannend, aus der Vogelperspektive auf eine Sachlage zu blicken die man in dieser Weise noch nicht gesehen hat. Es wird einem die Chance gegeben, heilsam auf eine Situationen zurückzublicken, aus einem anderen Blickwinkel.Zu guter Letzt ist eine Kartenlegung hilfreich, bei Entscheidungen, wenn man nicht weiß, wo einem Kopf steht. 

Kartenlegen ist es ein schönes Tool, um in die Selbstverantwortung zu kommen. Denn es zeigt uns - machmal ungeschönt - was von uns gesehen werden darf/soll. Fragen a la "wann treffe ich meinen Traummann" können a) nicht beantwortet werden, da das Tarot keine zeitlichen Angaben gibt. Lediglich die 8 Stäbe oder der Wagen deuten auf einen schnelleren Verlauf hin. Wohingegen die 7 Münzen auf Geduld und langsamere Wachstum hinweisen. 
 
B) Was ist schon ein Traummann? :)
C) Frage lieber die Karten, was du für dich tun kannst, um einer Liebesbeziehung näher zu kommen. 
 
Was du in dir heilen darfst, um eine nachhaltig liebenswerte Beziehung auf Augenhöhe führen zu dürfen. Hiermit wären wir wieder bei dem Thema Selbstwirksamkeit.

"Karten sind ein guter Ratgeber, aber ein schlechter Herr!"

Du bist deines Glückes Schmied. Du triffst die Entscheidungen für dein Leben. Wenn Karte xy sagt, dass du besser nicht dieses Studium, sondern diese Ausbildung wählen sollst, aber dein Bauchgefühl dir etwas anderes vermittelt, höre auf dein Bauchgefühl. Wenn dir Karte xy sagt, dass du deinen Seelenpartner an der Seite hast, dein Bauchgefühl aber eher Richtung Trennung tendiert, höre auf dein Bauchgefühl. Einen Seelenpartner an seiner Seite zu wissen, während man durch Konflikte gehen, die mit dir nicht vereinbar sind, ist es für dieses Leben vielleicht nicht bestimmt und berufe dich auf dein Bauchgefühl! Es ist immer schön, einen Ratgeber an der Seite haben, bist jedoch immer verantwortlich für deine Entscheidungen. 

Der König lässt schließlich auch nicht seinen Berater regieren! ;)

Bei einer Sache kann man sich sicher sein. Die Karten zeigen dir immer, was von dir gesehen werden soll.

Nancys Instagram | Nancys Homepage

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Abschließend ist mir noch wichtig zu sagen, dass ihr keines dieser Dinge tun müsst, um als sprituell zu gelten / sein / diese auszuleben! Wie bereits erwähnt, ist Spiritualität sehr indivuell und die Möglichkeiten sind unendlich. Die Gefahr hierbei besteht, dass man sich im Außen verliert - also sich ständig mit anderen Spiris vergleicht, auf jedes Event geht, sich mit anderen bis zum umfallen austauscht, sich vielleicht sogar selbst verurteilt wenn man unspirituelle Dinge tut oder von anderen verurteilt wird und man so verunsichert, abgestempelt, gehatet, etc. wird (ich spreche aus eigener Erfahurng haha, hi haters!). Meine Freundin Lari hat zu diesem Thema einen Instagrampost veröffentlicht, denn ich euch gerne hier verlinke * klick *

Es ist meiner Meinung nach, überhaupt nicht schlimm sich in dieser in dieser Spiri-Welt zu verlieren, die diese unendliche Möglichkeiten der Selbstentdeckung und Selbstverwirklichung anbietet. Viel wichtiger ist es, sich dem klar zu werden und dann etwas zu verändern, wenn man merkt, dass man damit unglücklich ist. "Spiris" sind auch nur Menschen, die meist in der westlichen, schnelllebigend, oberflächlichen Welt aufgewachsen sind und sich genau deswegen nach mehr Spiritualität und Tiefsinnigkeit sehnen.

Habt also keine Angst, euch mit Spiritualität zu beschäftigen wenn es euch anzieht, es ist okay wenn ihr am Anfang verwirrt seid und nicht durchblickt und es ist okay, wenn ihr eure Praxis mit der Zeit verändert. Alles fließt. Tut das, was euch gut tut und mit dem ihr euch wohl fühlt! Ihr findet zum Beispiel Journaln scheiße aber alle anderen Spiris machen es? Na und? Dann macht eben etwas anderes :) Finde deinen eigenen Weg zur Spiritualität - zu dir und deinem authentischen Selbst und lebe es aus! Egal ob mit Astrologie, Tarot, Kakao Zeremonien, Breath Work oder gar nichts davon!

In diesem Sinne, 

Alles gute auf eurem (weiteren) spirituellen Weg!

Namasté, eure Jasmin

1 Kommentar:

  1. Ich gebe dir absoult recht bei deiner Warnung. Ich muss sagen, dass ich da gerade bei den Influencern auch seltsame Sachen sehe in letzter Zeit...
    Ich halte mich was Spiritualität und alles drum herum angeht, wohl lieber weiterhin an die Leute, die auch Bücher schreiben. XD
    Zuerst fand ich es recht interessant zu sehen, dass es auch auf Instagram, Youtube usw. viele junge Leute gibt, die offensichtlich die gleichen Dinge gelesen/erlebt haben wie ich, aber bei einigen ist das mittlerweile in seltsame Richtungen gegangen. Inklusive plötzlich auftretende Liebe für Multi-Level-Marketing Produkte (nein stopp, heißt ja jetzt Networking XD ) und andere amüsante Sachen.

    Bei Jay Shetty muss ich mal schauen; sagt mir gar nichts. Aber Eckart Tolle finde ich halt auch imer wieder gut.

    https://www.blog.christinepolz.com

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