Travel Diary India #3: Diwali & Shopping in Jaipur
Nachdem ich am 06.11.2018 das Taj Mahal in einem Rahmen eines Tagesausflugs besucht hatte, ging es am nächsten Tag für mich von Delhi weiter nach Jaipur. Bei meiner urprünglichen Routenplanung (im November 2017) war diese Stadt fester Bestandteil, doch im Laufe der Zeit strich ich sie dann aus Zeitgründen. Nur um sie dann wieder aufzunehmen, denn nicht nur viele aus dem Hostel empfahlen mir die Hauptstadt Rajasthan, nein ich hatte auch einen weiteren Grund die Stadt zu besuchen: nämlich ein bisschen Business.
Aber von vorne: nach einer 5-stündigen Fahrt mit einem sehr komfortablen Bus (in dem ich sogar mein Handy laden konnte, nice!) und nur ca. 9 € kostete, nahm ich eine Auto Rikscha (leider zu überteuert, da ich nicht gehandelt habe) zu meinem Hostel, dass ich vorher über Booking.com reserviert hatte. Ich entschied mich für das Backpacker Panda Stephels weil es sehr nah am Busbahnhhof liegt, mir der Name PANDA sympathisch war, es super günstig war (für 3 Nächte zahlte ich unter 10 €) und die Fotos viel versprechend aussahen. Ich kann mich über diese Unterkunft auch überhaupt nicht beschweren, denn vor allem der Hostel Besitzer war super nett und hilfsbereit!
Ursprünglich hatte ich einen gemischten Schlafsaal gebucht, doch da dieser komplett leer war, fragte mich der Hostelbesitzer, ob ich denn nicht in einen anderen Schlafsaal wollte, in dem ein Paar nächtigte - es wäre doch sonst so einsam! Und wie Recht er hatte, also sagte ich ja und schwupp die wupps, freundete ich mich mit Matt & Becky an, die von England bis nach Indien mit dem Fahrrad gefahren sind! In Delhi haben sie ihre Fahrräder dann verstaut und entdecken jetzt Indien - super cooles Paar! Zusammen mit ihnen und noch einem Belgier, dessen Namen ich leider nicht mehr weiß, verbrachte ich dann den Abend in Jaipur - der pinken Stadt und feierte Diwali.
Was ist eigentlich dieses Diwali?
Diwali bedeutet "Fest der Lichter" und kann man am besten mit Weihnachten und Silvester (wegen den Feuerwerken) vergleichen, denn es hat viele Gemeinsamkeiten. Zum einem geht es länger als einen Tag, um genau zu sein nämlich 5 Tage, man beschenkt sich gegenseitig, isst gemeinsam mit der Familie und Verwandten, trägt seine besten Kleider und schickt sich gegenseitig Karten.
Am ersten Tag wird sein Haus aufgeräumt und mit Lichtern und Blumen geschmückt, man kauft neue Kleidung, Kochutensilien, aber auch Wertgegenstände und Schmuck. Man verehrt hierbei Dhanvantri, dem Gott des Wohlstands und Lakshmi, der Glücksgottin und bittet um Erfolg, Gesundheit und Wohlstand. Am zweiten Tag soll der Gott Krishna den Dämonen Narakasur besiegt haben. Um dies zu feiern, steht man vor Sonnenaufgang auf um ein Bad zu nehmen und zündet Öllämpchen an. Den Eingang des Hauses schmückt man mit Kolams - Bilder aus weißem oder gefärbten Reismehl. Der dritte Tag ist in Nordindien der wichtigste Tag und ist der Göttin Lakshmi gewidmet. Hierzu kommen Familien zusammen (ich traf im Bus zum Beispiel eine Frau, die zu ihrer Familie anreiste), man beschenkt sich mit Süßigkeiten und anderen Geschenken (z. B. auch Nüsse), man isst gut und besucht eventuell Verwandte, Nachbarn oder Freunde. Ladenbesitzer legen neue Geschäftsbücher an und bitten für das kommende Jahr um Erfolg. Der vierten Tag gilt als Neujahrstag und es werden Krishna und Vishnu verehrt. Es gibt den Brauch, dass Ehefrauen ihre Ehemänner segnen, in dem sie ein Tablett mit Lichtern um deren Kopf kreisen lassen und dann einen Segenspunkt auf die Stirn tupfen. Am fünften Tag beschenken dann Frauen ihre Brüder. Sie laden sie und deren Familien zum Essen ein und versprechen, sich gegenseitig zu beschützen.
Wie man Diwali feiert, unterscheidet sich jedoch nochmal von Region zu Region, meine Informationen habe ich von der Website Indien Aktuell und von meinem indischen Freund. Dieser erzählte mir außerdem die Religiöse Hintergrundgeschichte: Eines Tages wurde Rama's Frau Sita von einem Dämon nach Sir Lanka entführt. Mit Hilfe seines Affengott Freund Hanuman gelingt es Rama Sita zu retten und als diese wieder in Indien ankommen, werden sie mit Lichtern und Feuerwerk begrüßt! Die ganze detailierte Geschichte könnt ihr hier nachlesen! :)
Wir als Touristen liefen einfach nur durch die Straßen der Stadt, kauften Bier, ließen und treiben und mit den Menschenmassen mitziehen, teilten uns auf der Dachterasse eines Restaurant verschiedene Currys, saßen vor dem Museum, freundete mich mit einem Straßenhund an, der total liebensbedürftig war, unterhielten uns mit Jugendlichen Einheimischen und machten mit ihnen Selfies, liefen weiter herum, kauften die typischen Süßigkeiten in einem Shop und probierten diese und ließen schließlich den Abend auf der Dachterasse eines Hotels, mit Blick auf die Feuerwerke, ausklingen. Der perfekte erste Abend in Jaipur!
Am nächsten Tag hatte ich dann eine besondere Mission: Ich wollte Shoppen gehen. Aber nicht etwa Klamotten für mich, sondern ich wollte Schmucksteine für meinem Freund kaufen. Wie ihr vielleicht wisst, macht mein Freund seit einiger Zeit Makramee Schmuck. Und für eben diesen wollte ich Schmucksteine als "Probe" kaufen. Wir hatten nämlich von einem Makramee Verkäufer letztes Jahr in Kopenhagen erfahren, dass man in Jaipur sehr gut Steine einkaufen kann. Also ging ich auf Business-Mission! Dabei fing ich an der Rezeption des Hostel ein Tuk-Tuk Fahrer ab, der mir erstmal seine Sightseeing Tour anbieten wollte, doch ich lehnte höflich ab. Bis mir dann er Gedanke kam, ihn nach "Gem Stone Shops" zu fragen und Manufakturen. Nach einem gemeinsamen Frühstück, dass sein erster Test sein sollte und den er hervorragend bestand, ging es dann los!
Aber Vorsicht: Als Alleinreisende Frau den ganzen Tag mit einem Mann rumzufahren kann gefährlich sein! Ich war zunächst skeptisch gegenüber Ali, so heißt der gute Mann, aber nachdem er mir seine Trip Advisor Rezensionnen gezeigt hatte, fasste ich Vertrauen! Außerdem: er war bereits im Hostel gewesen, was eine zusätzliche Vertrauensquelle war. Außerdem: vertraut immer eurem Bauchgefühl!
Ali fuhr mich dann zu einer Manufaktur wo ich sehen konnte, wie sie die Steine schliffen und polierten und dort verbrachte ich ca. 2 Stunden und suchte verschiedene Steien aus. Immer wieder schreib ich hierbei mit meinem Freund per WhatsApp (der glücklicherweise schon wach war) und beratschlagte mich mit ihm. Der Stein-Verkäufer wirkte sehr nett und seriöus, so dass ich dann ca. 10 Steine für ca. 30 Euro bei ihm kaufte. Mal abgesehen, dass ich nichts über die Qualität weiß, denn ich bin hier ein kompletter Anfänger, sah ich das als Erfolg! Und auch mein Freund war stolz auf mich :) Trotzdem war dieser Moment sehr anstrengend für mich, ich hatte große Angst etwas falsch zu machen bzw. mich verarschen zu lassen und habe dabei schrecklich meinen Freund vermisst, der viel besser handeln kann als ich und auch mehr Ahnung hat von Steinen...
Danach war mein Tagesziel auch erreicht und ich hatte nichts mehr geplant, aber Ali empfahl mir den Affen Tempel anzuschauen. Und weil ich Affen und Tempel mag, ließ ich mich von ihm hinfahren. Das witzige hierbei war jedoch: ich kam gar nicht beim Affen Tempel an. Denn anstatt den Weg zum Berg, auf dem der Tempel liegt, geradeaus zu folgen, bog ich ab und folgte einigen Einheimischen. Und so landete ich im Sonnentempel! Wie passend oder? Waren es doch 30 Grad, super sonnig und bin ich doch ein Sonnenkind :) - war also auch nicht weiter schlimm!
Ein paar Affen habe ich auf dem Weg dorthin ja trotzdem gesehen und sogar fotografieren können. Bei diesem Affen auf dem Foto ist mir übrigens erst später, als er weglief, aufgefallen, dass er nur einen Arm hat. Armes Ding! Im Sonnentempel jedenfalls habe ich eine Segnung von der Tempeldienerin bekommen, ein Glücksarmband, habe einige Rupien gespendet und noch eine Süßigkeit bekommen. Es war meine erste Erfahrung in einem Hindu-Tempel und dieser war ganz besonders für mich. Hach, ich liebe Tempel einfach!
Danach ging es weiter zu zwei weiteren Manufakturen. Denn ich meinte zu Ali, dass ich "Wholesaler" also Zwischenhändler wäre und mir überlegte ein eigenes Geschäft zu eröffnen (was nur so halb stimmt). Zu diesem Zweck zeigte er mir eine Manufaktur wo Bettcover (die typischen Mandalas), Schals, Klamotten und Wandbehänge herstellt wurden und ich landete in einer Teppich Manufaktur und kaufte einen Teppich aus Seide. Ups. Beides war nicht geplant und eigentlich über meinen Budget... aber meine Ausrede: es sind Weihnachtsgeschenke und ich habe sie bereits zur Post gebracht! :D
Nach diesem erfolgeichen Shoppingtag und nach dem ich so viel Geld ausgegeben hatte, sparte ich dies übrigens beim Abendessen. Eigentlich sinnlos, da Essen hier in Indien nie mehr als 5 € kostet, aber gut. Geld ist Geld - meine Logik. Den restlichen Abend verbrachte ich außerem im Hostel mit chillen und fragte mich, wie crazy der Tag eigentlich war...
Hallo liebe Jasmin! Wow so viele spannende Eindrücke aus Indien - ich finde es echt mutig, dass du dort allein unterwegs bist! Aber ich gebe dir total Recht mit dem Bauchgefühl (zusammen mit ein paar Rezensionen) und dass man sich manchmal auch was trauen soll. Mega cool mit den Steinen jedenfalls und weiterhin gute Reise! :) Liebst, Corinna www.kissenundkarma.de ♡
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Corinna
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