Volunteering im Tierheim, Hindu Tempel Besuch & erste Sommer Wanderung | Lissabon Tagebuch 09

Der Juli war romantisch. Angefangen bei einem Liebesbrief, den ich als Bote überbrachte, genoss ich viele Sonnenuntergänge über Lissabon, verbrachte viel Zeit mit meiner spanischen Lieblingsperson, hatte ein perfektes Date mit mir selbst und Arbeitskollegen und ach... was soll ich sagen, ich führe definitiv eine Sommer Romanze mit Lissabon!

Nicht ganz so romantisch war jedoch mein Tierheim Besuch Anfang Juli. Auch wenn ich positiv überrascht war, ist es doch auch immer schwer mit anzusehen. Ich war bisher nur in zwei Indischen Tierheimen und so war es mein erster Besuch in einem portugiesischen Tierheim. Jeden Samstag kann man mit vorheriger Anmeldung, dort aushelfen, egal in welcher Form. Es gibt immer etwas zu tun! Organisiert wurde mein Volunteering durch einen Arbeitskollegen, der dort regelmäßig ist und zusammen mit anderen Arbeitskolleg*innen haben wir geholfen einen neuen Bereich aufzuräumen. Bedeutet: wir haben geputzt, Schubkarren voller Rattenkot und anderer organischen Abfällen den Berg hochgeschoben und Steine geschleppt. Das war super anstrengend, nicht nur weil es an dem Tag sehr heiß war! Anschließend wurden wir jedoch mit ganz viel Liebe von den Hunden belohnt. 

Einmal im Monat haben meine Arbeitskollegen, die mit mir im März angefangen haben zu arbeiten und ich unser monatliches Treffen. Früher habe ich das bei meinem Papa und meiner Tante immer als komisch wahrgenommen, wenn sie über ihren "Arbeits Stammtisch" sprachen, da ich es nicht nachvollziehen konnte, mich gut mit meinen Kolleg*innen zu verstehen und sie auch in meiner Freizeit zu treffen. In Deutschland habe ich das leider nie gemacht, weil ich einfach keinen vibe mit meinen ehemaligen Kolleg*innen hatte. Zudem habe ich Arbeit und Freizeit strikt getrennt. Hier in Lissabon ist es jedoch anders! Zum einen weil meine soziale Interaktion hauptsächliche auf der Arbeit / durch die Arbeit statt findet und zum anderen, weil ich meine neuen Arbeitskolleg*innen einfach liebe! Ich habe mich auf Anhieb mit fünf von ihnen sehr gut verstanden und so sind wir eine kleine, feine Gruppe geworden. Ich mag tatsächliche diese Tradition, sich einmal im Monat zu treffen und etwas zu unternehmen. Meistens gehen wir auf eine Rooftop Bar.

Dabei habe ich im Juli aufgehört Alkohol zu trinken! Ja richtig gelesen. Mein Alkohol Konsum war zwar nie exzessiv (diese Zeiten sind schon längst vorbei!), doch habe ich gemerkt, dass ich mich oft habe hinreißen lassen und getrunken habe, obwohl ich es eigentlich nicht gebraucht hätte (Happy Hour After Work Angebote verlocken halt auch). Da ich im Juli außerdem sehr unter PMS gelitten habe, beschloss ich gesünder zu leben.

Ganz im Sinne der Gesundheit habe ich es im Juli auch endlich geschafft auf meine erste Wanderung zu gehen. Nach 7 Monaten wurde es auch mal Zeit! Organisiert wurde es von der Facebook Gruppe Girls Gone International Lisbon, die ich bereits in meinem letzten Monatsrückblick erwähnt habe und wodurch meine anderen sozialen Kontakte entstanden sind bisher (+ durch das Volunteering an der Pride). An einem Sonntag, sind wir gemeinsam mit dem Zug nach Sintra gefahren, haben von dort aus ein Uber nach Azenhas do Mar genommen und sind vom Aussichtspunkt zum Strand Praia do Magoito gewandert. Nach einem leckeren Lunch, Pancakes für mich weil ich meine Periode hatte, ging es dann am Strand entlang wieder zurück zum Ausgangspunkt. Währenddessen haben wir auch eine Zeit lang am Strand gechillt, auch wenn das Wetter nicht berauschend war. Die Gruppe hat sich super verstanden und wir hatten eine wirklich schöne Girlie-Time! Genau was ich gebraucht habe.

Gebraucht habe ich im Juli auch ganz viel indisches Essen! Für mein neustes Asian Content Video habe ich drei Indische Restaurants ausprobiert. Zwei davon zusammen mit meinem indischen Kumpel und meinen spanischen Date und im letzten war ich alleine! Davor war ich außerdem im Buchladen und habe mir zwei neue Bücher gegönnt und ich hatten mal wieder eine Thai Massage! Die letzte war im Mai und das war definitiv zu lange her :D  - mein Ziel ist es mir jeden Monat eine zu gönnen. Das ist es mir Wert und bedeutet Selbstliebe/Fürsorge für mich! 

Indische Restaurants die ich in Lissabon im Juli ausprobiert habe:

* Costa do Malabar - South Indian Restaurant

Das war das erste Restaurant in dem ich zusammen mit meinem indischen Kumpel Amlan war. Er hatte es ausgesucht, weil die Dosa vielversprechend aussahen und er schon länger cravings danach hatte. Natürlich habe ich ihn angeboten, ihn zu begleiten und so haben wir uns als ersten Gang auch gleich Dosa gegönnt. Er klassisch Masala Dosa und für mich gabs das Mysore Dosa (spicy) - beide waren unglaublich gut und seiner Meinung nach authentisch! Als zweiten Gang haben wir uns Reis mit Kalan geteilt. Das Besondere daran war das rohe Bananen darin waren und das war auch der Grund wieso ich es ausgesucht hatte - ich war schlicht neugierig und wollte etwas neues ausprobieren. Amlan hat es jedoch nicht so geschmeckt, weil es bitter süßlich ist, ich dagegen mochte es. Als Dessert gab es dann klassisches Kulfi und Mango Kulfi. Beides hausgemacht und super yummy!

* Hindu Tempel Cantina

In Lissabon gibt es einfach einen Hindu Tempel und das Essen dort ist 100% vegetarisch, günstig und absolut lecker!!! Außerdem ist es ein Thali Buffett, d.h. man kann sich so viel nehmen wie man möchte. Definitiv ein Geheimtipp würde ich sagen, für alle die authentisches indisches Essen lieben. Da es jedoch nicht im Zentrum von Lissabon ist und 30 min von der nächsten Metro Haltestelle entfernt, solltet ihr genug Zeit einplanen. Ich war an einem Samstag mit Freunden dort. Verwirrt haben wir die Cantine nicht gleich gefunden und ich litt extrem unter PMS Mood, aber trotzdem hatten wir eine schöne Zeit dort. Lecker wars definitiv! Später haben wir auch den Krishna Tempel besucht und eine indischer Pfarrer (?) hat irgendwas auf Hindi geredet. Sind dann jedoch schnell wieder gegangen weil wir kein Hindi verstehen und dachten, wir hätten dort in Ruhe meditieren können. Das haben wir dann allerdings im Mahatma Gandhi Garten vor dem Tempel nachgeholt.

* Chuntify

Im Vergleich zu den anderen zwei vorherigen, hat mir dieses Restaurant am wenigsten gefallen und war auch nicht so extrem lecker. Außerdem war es auch das teuerste. Liegt zum einen wahrscheinlich daran, dass es moderne indische Küche ist und zum anderen am Standort, den Principe Real ist das Zentrum von Lissabon. Ich hatte dort zwar ein schönes Date mit mir selbst, aber trotzdem habe ich mich dort auch irgendwie nicht so wohl gefühlt. Ich glaube, alleine in einem Restaurant Abend zu essen ist einfach nichts mehr für mich, denn ich liebe es einfach zu sehr mit Freunden das Essen zu teilen :D alleine konnte ich mir so leider nur ein Gericht leisten, dass dann auch falsch aufgenommen wurde. Bei der Portionsgröße war ich zunächst auch skeptisch, da ich extrem hungrig war. Am Ende hat es dann zusammen mit einem Dessert gereicht aber trotzdem bin ich nicht so überzeugt von der Gesamt Performance. Das Essen war zwar lecker, jedoch zu teuer für mich.

Im Juli habe ich sage und schreibe fünf Bücher gelesen (normalerweise lese ich zwei im Monat)! Vielleicht lag es an meiner Instagram Pause Anfang Juli? In dieser habe ich nicht nur gelesen sondern auch ein an einem neuen Buch gearbeitet hihi.

Angefangen hat es mit dem Buch "This could all be different", dass mich jedoch nicht so sehr abgeholt hat. Zuvor im Juni hatte ich halt auch Brettman Rock und "You exist too much" gelesen, beides extrem gute Bücher! This could all be different las ich weil es günstig als e-book zur Verfügung war, es auch eine queere BIPoC Story ist und es um den Umzug in eine neue Stadt geht. Doch die Handlung war dann leider nicht so spannend für mich.

Im Gegensatz zu "Tomorrow and Tomorrow and Tomorrow" - ein Buch das zu Recht gehyped wurde und immer noch wird! Letzten Sommer wurde es veröffentlicht und ich habe es einige Male in meinem Instagram Feed gesehen, doch war ich zunächst skeptisch. Auch der Facebook Buchclub im Frühjahr konnte mich nicht überzeugen, aber ganz random und unerwartet, als ich im Juli im Buchladen war, hat es mich dann doch gecatched und ich gab ihm eine Chance. Darüber bin ich so froh, denn ich konnte es nicht mehr aus der Hand legen!!! Die Story ist einfach unglaublich gut und spannend geschrieben, es geht um Videospiele, Freundschaft, Liebe und Karriere und ich fand es einfach super! 

Von meiner Lieblings Instagram Paartherapeutin Dr. Sharon Brehm habe ich dann das Buch "Wiederherzgestellt", ihr zweites Buch, gelesen. Ich hatte ihr erstes Buch bei einem Gewinnspiel gewonnen, in einer Zeit in der ich es sehr gebraucht habe und sehr viel davon gelernt. Passend zu meiner aktuellen Dating Situation erschien nun ihr zweites Buch und natürlich musste ich es dann auch lesen! Und was soll ich sagen? Diese Frau weiß einfach Bescheid und ich vertraue ihrer Expertise. Ich habe wieder viel über Liebe und mich selbst gelernt und bin bereit für eine gesunde Beziehung!

Darin geht es in "Bittersüßes Chaos" von Brigitte, einer Story.One Autoren Kollegin, jedoch nicht. Ihre Dating Kurzgeschichten sind alles andere als gesund. Dating Bücher aus Sicht einer BIPoC Person gibt es viel zu selten auf dem deutschen Buchmarkt und in Kombination mit Spanien, eines meiner Lieblingsländer, hat mich das Buch nicht enttäuscht. Ich konnte, so schmerzhaft die Kurzgeschichten auch teilweise sind, nicht aufhören zu lesen, so spannend und gut sind der einfache, präzise, Schreibstil und die Geschichten. Außerdem geht es auch heiß zur Sache...

"Von der Kunst das Leben leicht zu nehmen" von Marie Luise Ritter, deren letzten beiden Bücher ich auch gelesen habe und der ich schon ewig und drei Tage auf Instagram folge, hat mich im ersten Moment eigentlich gar nicht angezogen. Doch da sie es als leichte Sommerlektüre vermarktet und ich genau das gesucht hatte, hab ich es dann doch geholt. Ich würde auch bestätigen, dass es eine leichte, schöne Sommerlektüre, voller positiver Energie ist. In persönlichen Kurzgeschichten erzählt Luise mal wieder von ihrem Leben und ihren Reisen und ganz ehrlich, dass ist der Hauptgrund wieso ich ihre Bücher bisher gelesen habe. Ich finde sie einfach inspirierend und sie hat einfach so einen "Du könntest meine Freundin sein"-Vibe!

Last but not least: erhielt ich im Juli meine erste Buch Blogger Rezension zu Chang Phueak - der weiße Elefant! Buch Blogger*innen sind eine wirksame Marketingmaße, habe ich gelesen, doch da ich zuvor nie wirklich Buch Bloggern gefolgt bin, fühlt es sich für mich immer komisch an, einfach random Blogger anzuschreiben. Deswegen wähle ich diese auch sehr sorgsam aus. Steffi hatte einen Beitrag gepostet, wo sie Story.One Autor*innen unterstützen möchte und deren Bücher lesen wollte - also habe ich ihr meines angeboten :) Vielen Dank Steffi!

Falls ihr auch Buch Blogger*in seid oder mein Buch gegen eine Rezension lesen möchtet, dann meldet euch gerne bei mir per Mail JasminOlschewski@web.de oder schreibt mir auf Instagram!

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Alles Liebe aus Lissabon, eure Jasmin ☀️ 

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