17.06.2018

24 Stunden im Wald: Survival Experience Basis Kurs für Erwachsene

Vergangenes Wochenende habe ich an einen Survial Kurs für Anfänger teilgenommen. Zusammen mit 6 anderen Teilnehmern haben wir von unserem Kursleiter Olivier Bardon vieles gelernt und eine wunderschöne Zeit im Karlsruher Hardwald verbracht. In diesem Beitrag erfahrt ihr wieso ich den Kurs gemacht habe, was ich dort gelernt habe, meine Erfahrung und natürlich mein Fazit darüber. Am Ende des Beitrags bekommt ihr außerdem alle wichtigen Informationen wo ihr den Kurs ebenfalls machen könnt. Wie immer ist diese Art von Blogposts #supportyourlocals, nicht gesponsert oder bezahlt, sondern schreibe ich aus Heimat-Natur-Wald- und Nächstenliebe! Geht mehr in den Wald, setzt euch mehr mit euch selbst auseinander und vernetzt euch mit anderen Gleichgesinnten in eurer Umgebung!

Wieso machst du einen Survial Kurs?

Diese Frage haben mir meine Arbeitskollegen gestellt, als ich ihnen letzte Woche von meinen Wochenendplänen erzählte. Teilweise haben sie mich dafür ausgelacht oder belustigte Kommentare gemacht, aber das hat mich nicht davon abgehalten, es trotzdem zu tun. Zum einem liebe ich Camping, Wandern und die Natur  und wie ihr - als treue Leser*innen wisst - vor allem den Wald.

2013 habe ich mich in den thailändischen Dschungel verliebt und seit dem erkunde ich auch die heimischen Wälder, egal ob in meinem Dorf, Karlsruhe oder in Nachbar(bundes)länder. Dieses Gefühl eins zu sein mit der Natur, dieses "erden" in einer so schnelllebigend Welt, ist für mich sensiblen und introvertierten Mensch einfach unverzichtbar. Außerdem habe ich schon zahlreiche Dokumentationen, vor allem von Andreas Kieling oder Richard Gress gesehen, die mich beeindruckt haben. Auch habe ich die Sendungen von Crocodile Hunter und diesen Typ der immer barfuß im Wald rumgelaufen ist geliebt (ich glaube sie hieß Killer Instinct). Als Kind war ich sogar zwei Sommer lang bei den "Waldwichteln" eine Art Pfadfinder. Dort haben wir gelernt Pfährten zu lesen, haben im Wald gespielt und am Ende des Tages gab es Stockbrot am Lagerfeuer. Diese zwei Sommer gehören zu den schönsten in meiner Kindheit. Außerdem ist meine Lieblingsbuchreihe "Kinder der Erde" - mehr Survival geht wohl nicht!

Jetzt mit 25 Jahren bin ich gerade in einer Art "Quarter Life Crises". Aber im positiven Sinne! Denn ich tue wieder verstärkt Dinge, die mir als Kind große Freude bereitet haben oder Dinge ich die schon immer tun wollte! Ich male wieder, lerne ein Instrument, schreibe gerade an meinem ersten Roman und nun habe ich eben auch: einen Survial Kurs gemacht. Als wahres Waldmädchen, wie mich gerne betitel, dachte ich nämlich: Jasmin du musst lernen im Wald zu überleben! Nur für den Fall.
 

Survial Experience Basis Kurs für Erwachsene

Der Survial Kurs, den ich schicksalshaft im Internet gefunden habe und für den ich mich vorher angemeldet habe, startete am 09.06.2018 um 10 Uhr morgens. Der Treffpunkt war das Waldklassenzimmer in Karlsruhe. Dort begrüßte der Kursleiter Oliver Bardon mich und 6 weitere Teilnehmerinnen und gab uns eine kurze Überischt über den Verlauf der nächsten 24 Stunden. Als erstes gingen wir zu unserer Basiscamp, nur wenige Minuten vom Waldklassenzimmer entfernt. Trotzdem hatte man aber das Gefühl mitten im Wald und etwas abgeschnitten von der Zivilisation zu sein.

Bei der Lagerbesprechung gab uns Oliver dann eine Einführung ins "Überleben". Was ist das wichtigste? Was ist erstmal nicht so wichtig? Grundlegend kann man sagen: das wichtigste um überleben zu können ist eine Unterkunft bzw. ein Unterschlupf, um sich vor den Witterungen und vor allem vor Kälte zu schützen! Danach sollte man sich um Feuer, Trinkwasser und Essen kümmern.
 
Also zeigte uns Oliver erstmal wie man aus den vorhandenen Materialen im Wald wie Ästen, Rinde, Moos und Laub einen Unterschlupf baut und auf was man darauf achten sollte. Das ganze hat dann mehr Zeit in Anspruch genommen als zunächst vermutet aber am Ende war jeder stolz auf sein Ergebnis und die geleistete Arbeit. Außerdem war es ein ganz besonderes Gefühl darin zu schlafen! Zu mal ich als einzige der Teilnehmerinnen ohne Schlafssack darin geschlafen habe. Ich wollte mich selbst herausfordern und muss sagen: es war echt krass.

Die Herausforderung lag bei mir nicht daran, ohne Schlafsack zu schlafen sondern eher, im Laub mit all den Krabbeltieren! Ich muss zugeben, Käfer, Nacktschnecken, Spinnen und Co. sind nicht meine besten Freunde, aber ich habe auch keinen extremen Ekel oder Hass auf sie. Es ist eher so: wenn sie mir nichts tun, tue ich ihnen auch nichts. Außerdem ist es schlecht fürs Karma Tiere zu töten! Muss da immer an die Szene von "7 Jahre in Tibet" denken, als sie die Regenwürmer retten... es könnte ja meine Oma sein! (hoffentlich aber nicht, denn das würde bedeutet das meine Oma ein schlechter Mensch gewesen wäre haha, it's complicated!)

Also ja, es war eine Überwindung für mich in die Hütte zu kriechen und mit diesen Tieren zu "kuscheln". Aber ich habe einfach ganz schnell meine Augen zu gemacht und mir was schönes vorgestellt - it's all in your mind! Einfach nicht all die Krabbeltiere denken... dann geht es! Auch wenn man als Souvenir davon 2 Zeckenbisse hat... es hat sich gelohnt und bin stolz darauf, es durchgezogen zu haben!

Am Abend haben wir dann gelernt wie man Feuer macht. Das wollte ich schon immer mal probieren, aber hatte gar keine Ahnung wie ich das anstellen sollte! Oliver gab uns hierfür zum Glück einen Zündstein bzw. Feuerstein/Feuerstab (für ein Foto einfach mal googeln). Natürlich gibt es auch noch andere Möglichkeiten Feuer zu machen (siehe YouTube) aber es war ja ein Anfänger Kurs. Leider ist es mir jedoch nicht gelungen, damit Feuer zu erzeugen. Das fand ich zwar schade, aber ich war auch nicht zu hart mit mir deswegen, weil ich denke dass man dafür eben viel viel vieeeel Geduld und Übung braucht! Zudem hatte es am vorherigen Tag auch geregnet, was die Bedingungen nochmal zusätzlich erschwert hat. Vorher haben wir natürlich Feuerholz gesammelt und wir haben gelernt ein Dreibein herzustellen. Das sieht wirklich schwieriger aus als es ist! 
 
Nach dem es die jüngste Teilnehmerin (sie war 17! so cool) von uns geschafft hatte ein Feuer zu entfachen, haben wir das natürlich für unser Essen verwendet! Dazu hatte unser Kursleiter schon zuvor Lebensmittel besorgt, die wir zusammen zu einer leckeren Tomaten-Gemüsesuppen verarbeitet haben. Denn, wie gesagt, es war ein Anfängerkurs und auch nur 24 Stunden, weshalb wir noch keine komplette Mahlzeit im Wald gesucht haben - zum Glück!

Am Lagerfeuer haben wir uns dann näher kennengelernt, schöne und interessante Gespräche geführt und als es Dunkel wurdel habe ich den bisher wohl schönsten Wald-Moment in meinem Leben gehabt, denn: auf einmal waren überall um uns herum Glühwürmchen!!! Das war einfach so magisch und wunderschön anzusehen. Als ich es später einem Freund von mir erzählte meinte er nur: es ist so schön wie du dich über solche Kleinigkeiten freuen kannst! Oft sind eben die kleine Dingen, die einen wirklich glücklich machen und die man niemals vergisst :) 

Dazu gehört für mich auch Essen. Jap, ihr wisst, ich bin ein Foodie. Ich liebe es zu kochen, mit Freunden essen zu gehen, Essen einzukaufen und mehr über Essen zu lernen! Und das haben wir dann am nächsten Morgen. Denn Oliver zeigte uns welche wilden Pflanzen wir im Wald bedenkenlos essen können und wo wir sie finden. Dann machten wir uns auf die Suche nach ihnen und anschließend bereiteten wir daraus ein leckeres Frühstück. Auf dem Foto seht ihr sowohl Avocado als auch Quark mit Wildkräutern, ein Körnerbrot, Äpfel und Wilderdbeeren. So yummy und nahrhaft! Denn: da nur die stärksten Wildpflanzen in der Natur überleben, haben diese auch mehr Nährstoffe als nicht Wildpflanzen. Klingt logisch oder? Nur die Stärksten überlebt eben. 

Mein Fazit

Die 24 Stunden im Wald haben mir super gut gefallen und mein Selbstbewusst sein gestärkt. Ich fand es extrem cool und überraschend, dass sich nur Frauen angemeldet hatten aber ich glaube daran, dass alles einen Grund hat und bin deswegen super dankbar diese Erfahrung im Wald mit genau dieser Gruppe gemacht haben zu dürfen! Frauenpower rules! Danke auch an den tollen Kursleiter Oliver Bardon und die Kenntnisse die du uns gelernt hast und für die coolen Gespräche. Für einen Preis von 60 € fand ich das ganze auch super preiswert und angemessen. Ich kann einen Survial Kurs von Oliver oder generell einen Survial Kurs, jedem weiter empfehlen, der gerne in der Natur ist und mehr über Survival lernen möchte sowie sich selbst weiter entwickeln will. Die Natur lehrt einen einfach so viel und das ist einfach unbezahlbar.

Veranstalter des Kurses:
Waldpadagogik Karlsruhe
Linkenheimer Allee 10
76131 Karlsruhe
E-Mail: waldpaedagogik@fa.karlsruhe.de
Zum Jahresprogramm mit weiteren Kursen und tollen Angeboten für Jung und Alt
Kursleiter: Oliver Bardon

2 Kommentare:

  1. Das klingt echt cool! Ich weiß gar nicht, ob es sowas hier in der Gegend gibt...? Ich kann mir richtig gut vorstellen, dass du ganz begeistert davon warst! Ich müsste aber noch mal in mich gehen, ob sowas wirklich was für mich ist.

    Liebst, ina

    Schau doch mal auf alltagsmoi vorbei <3

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  2. Ich finds mega cool! Sowas möchte ich auch unbedingt mal machen, ist bestimmt eine richtig coole Erfahrung :)
    Alles Liebe, Lea von http://leachristin.com

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