09.12.2018

Travel Diary India #8: Triund Trekking & Camping

"Das hier ist die Aussicht vom Dalai Lama Tempel. Seht ihr die wunderschönen Berge? Dort liegt sogar Schnee! Da werd ich aufjedenfall nicht hingehen, haha..." sagte ich noch in meinem letzten Video und eine eine Woche später? Wanderte ich zu den weißen Bergen. Ich hatte nicht geplant, wandern, trekken oder campen zu gehen, aber ich hatte genauso wenig geplant zwei Wochen in Dharamsala zu bleiben. Ich kam an diesen magischen Bergort nur wegen dem Dalai Lama und um mehr über den tibetischen Buddhismus zu lernen, den Ort zu sehen, wo der Dalai Lama wohnt, doch ich blieb, weil ich mich hier Zuhause und angekommen fühlte. Ich freundete mich mit den Hostel Personal und anderen Hostel Gästen an, wir tauschten Lebensgeschichten, Weisheiten und verrückte Reiseabenteuer am Lagerfeuer aus und nach ursprünglich geplanten 3 Tagen, konnte ich einfach noch nicht weiterziehen. Warum auch? Ich hatte es nicht eilig, denn ich musste erst am 15.12. an einem bestimmten Ort sein, für ein sogenanntes Vipassana (mehr dazu zu gegebener Zeit).
In zwei Woche Dharamshala habe ich jedoch nicht viel touristisches unternommen, ich bin einfach nur viel spazieren gewesen und dabei die verschiedenen Stadtteile, Vororte und Dörfer erkundet, habe viele Hunde und Kühe gestreichelt, leckeres Essen gegessen, mein Lieblingscafé gefunden und Einheimische getroffen (per Instagram schon ein bisschen gruselig aber auch super cool), hatte eine tibetische Masssage, buchte zwei Mal einen Bus nach Rishikesh, der dann aber stoniert wurde und mich meiner Nerven beraubte - aber auch Geduld und Vertrauen gelehrt hat - und bin an einem Samstag nach Triund gewandert/getrekkt und habe dort gecampt. Und davon handelt dieser Blogbeitrag - so enjoy the nature!

Was muss man über den Triund Trek wissen?

Meiner Meinung nach, muss man nicht viel darüber wissen außer: dass er ein schöner und einfacher Tages-Trek (ca. 10 km ein Weg) in Dharamshala bzw. Dharmakot ist. Ich habe mich persönlich für diesen Trek entschieden, weil ich ehrlich gesagt zu faul und geizig war einen mehrtägigen Trek zu buchen oder zu organisieren und man nach Triund problemlos ohne Guide oder vorherige Zeltbuchung wandern kann. Ich habe also nur meinen Reisepass eingepackt, da es am Anfang des Treks einen Checkpoint gibt, warme Klamotten und meine Kamera. Mehr nicht! Alles andere wie Essen und Wasser, kann man sowohl während der Wanderung als auch in Triund selbst kaufen. Man kann aber natürlich auch das ganze Zeug mit sich hochschleppen und so Geld sparen! Außerdem gibt es zwei Wege, der normale Weg führt von Dharmakot nach Triund und der andere, etwas schwierigere, startet am Bhagsu Wasserfall.

Der Weg nach Triund

Der Weg nach Triund besteht aus einem steinigen, aber leicht begehbaren Wanderweg. Da ich schon öfter wandern war (siehe hier), war dieser nicht besonders schwer für mich. Im Voraus wurde mir gesagt, das er für Anfänger geeignet ist und das kann ich bestätigen, denn man kann problemlos mit Sneakern wandern. Es kommt natürlich aber auch immer auf die eigene Fitness an, ob man Knie- oder Konditionprobeme hat, etc. Für mich war das schwierigste am Trek die Sonne! Denn ich hatte nicht erwartet, dass sie so knallen würde. Deswegen mein Tipp: am besten früh am morgen loswandern! Denn auch im November hat die Sonne noch ordentlich Power. Wir waren für meine Verhältnisse etwas zu spät dran, da wir erst um 10 Uhr vom Checkpoint aus losgewandert sind. Angekommen sind wir dann, mit einigen Pausen, um ca. 14 Uhr. Das war für mich okay, denn ich hatte von Anfang an geplant dort zu übernachten und mir ein Zelt zu mieten. Bis auf meinen Koreanisch-Amerikanischen Hostel-Buddy, der spontan mit mir ein Zelt geteilt hat, ist der Rest meiner Hostel-Gruppe wieder zurück gewandert und das teilweise im Dunkeln.

Also falls ihr nur einen Tagestrek machen wollt: früh starten, damit ihr auch wieder im hellen unten ankommt! Oder: einfach dort übernachten und den Sonnenuntergang und Sonnenaufgang genießen! 

Auf dem Weg nach Triund haben uns außerdem zwei Hunde begleitet, die wir "White Lightning" und "Salt & Pepper" getauft hatten. Beide waren total süß, sind immer voraus gerannt, haben dann gestoppt, nach uns geschaut und dann auf uns gewartet. An einem Chai-Shop habe ich den beiden dann etwas Wasser zum trinken gegeben, weil es so warm war und ab dort waren wir natürlich beste Freunde und sie haben mich nicht mehr allein gelassen! Einmal haben sie uns sogar kurz verloren und wir liefen vor ihnen. Man hat richtig gemerkt, dass sie nach uns suchen und als ich ihre Namen rief bzw. versuchte ihre Aufmerksamkeit zu erwecken, sie mich dann sahen und erkannten, rannten sie freudig auf mich zu! Das war so ein schönes und cooles Gefühl, dass ich gar nicht beschreiben kann. Mein Herz war einfach voller Glückgefühle,  wandern mit Hunden - immer wieder schön! 

In Triund...

...habe ich mir dann ein Zelt für 400 INR ausgeliehen, dass sind ca. 5 €. Inklusive Schlafsack und Decken, fand ich das ziemlich nice und günstig! Obwohl ich das verlängerte Wochenende aufgrund Black Friday/Thanksgiving erwischt hatte und viele indische Touristen dort waren, hatten wir einen Platz etwas abseits der Masse. In der Nacht war es jedoch leider ziemlich laut und ich konnte erst spät einschlafen.

Nach dem wir uns von unserer Gruppe getrennt hatten, beschlossen wir außerdem noch von Triund zu einem Tempel zu wandern. Dies sollte ca. 1 Stunde dauern. Doch was taten wir? Mein Koreanisch-Amerikanischer Freund Jay, sagte: Lasst uns dem Hund folgen! Und die naive Jasmin sagte: Ja ok! Ergebnis: wir krochen durch Büsche, kletterten auf Felsen, ich rutschte aus und verlor die Schutzkappe für meine Kamera und wir irrten 1 Stunde lang in der Wildniss umher, bis wir dank Maps.Me den richtigen Weg fanden. Allerdings war es schon zu spät um wirklich zum Tempel zu gehen, denn der Sonnenuntergang nahte und so machten wir uns auf den Rückweg. Im Nachinein können Jay und ich darüber lachen und habe eine tolle gemeinsame Erinnerung, aber während dessen haben wir uns beide öfter gefragt, warum zur Hölle wir dem Hund gefolgt sind und nicht einfach dem normalen Weg :D - der Hund ist nämlich wie eine Ziege herumgesprungen!
Nach dem Sonnenuntergang haben wir den Abend am Lagerfeuer ausklingen lassen. White Lightning an meiner Seite, als Abendessen eine Nudelsuppe, da es ziemlich kalt war und über uns der Sternenhimmel. Dabei führten wir Gespräche über Gott und die Welt, Tibet, Buddhismus, Familie, Bücher. Denn Jay hat gerade sein erstes Buch geschrieben und aufgrund dessen war ich natürlich besonders neugierig und löcherte ihn mit fragen! Relativ früh gingen wir dann ins Bett und kuschelten uns in unsere Schlafsäcke. In der Mitte von uns: White Lightning. Sie schlief mit uns die ganze Nacht über im Zelt, schenkte uns Wärme und schlug mir mit ihrer Pfote mehrmals ins Gesicht.

Am nächsten Morgen weckte mich Jay für den Sonnenaufgang, besorgte Masala Chai und wir genossen schweigend die Sonne auf unserem Gesicht. Nach einer anschließenden Meditation und einem kleinen Frühstück, machten wir uns auf den Rückweg zu unserem Hostel und verabschiedeten uns am Checkpoint wieder von White Lightning.

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