21.01.2018

Die 5 besten Entscheidungen in meinem Leben!

Am Dienstag hatte ich Geburtstag und wurde 25 Jahre alt. Viele Blogger schreiben anlässlich zu ihren Geburtstagen Beiträge wie "25 Dinge die ich 25 Jahren gelernt habe" und auch ich wollte so etwas ähnliches machen. Ich habe mich jedoch entschieden, euch von den besten Entscheidungen meines (bisherigen) Lebens zu erzählen. Ich bereue nämlich keine einzige davon, auch wenn manche davon verdammt schwer waren. Aber sie haben mich wachsen lassen und zu dem Menschen gemacht, der ich heute bin - und darauf bin ich stolz! Wie ich meinen Ehrentag außerdem verbracht habe, sehr ihr in meinem Video am Ende des Beitrag.
Quelle: pinterest
1. Auszeit nach Schule
Ich habe die Schulzeit nie wirklich gemocht. Ich habe es schon immer gehasst früh aufstehen zu müssen und war einfach lieber Zuhause. Außerdem fand ich Lehrer schon immer sehr nervig und habe mich nie wirklich gut mit ihnen verstanden. In der Grundschulzeit war ich anfangs noch motiviert und sehr gut in der Schule (außer in Mathe da hatte ich ungelogen schon immer eine 4!). Als sich meine Eltern trennten, litt die Schule darunter und so kam ich auf die Hauptschule. Diese habe ich sogar als einer der besten in meinem Jahrgang abgeschlossen und einen Buchpreis bekommen. Wow. Im Nachhinein finde ich das etwas lächerlich, denn die Hauptschule war für mich nie schwer. Also ging ich weiter auf die Schule und machte meinen Realschulabschluss und später auch meine Fachhochschulreife. Da ich zu dem Zeitpunkt aber noch nicht wusste, welchen Beruf ich erlernen möchte, machte ich einfach weiter. Fachhochschulreife - kein Abitur, aber sowas ähnliches. Ich interessierte mich schon immer für Fremdsprachen und so wurde es Englisch und Französisch. Nach einem Jahr hatte ich so überhaupt keine Lust mehr darauf (ok vorher auch schon nicht, aber wusste einfach nicht, was ich sonst tun sollte) und schloss meine Fachhochschulreife mit einem Durchschnitt von 3,0 ab. Das hätte ich auch besser gekonnt! Als ich später auf Ausbildungsssuche war  und mich sogar für zwei Studiengänge beworben hatte, ärgerte mich das total und ich machte mir Vorwürfe. Ich brauchte wohl einfach eine Pause. Also fing ich an zu arbeiten. 8 Monate lang Vollzeit im Büro. In dieser Zeit lernte ich sehr viel, wie zum Beispiel mutiger zu sein, wie man einen Arbeitsvertrag und Versicherungen abschließt, wie es ist "viel Geld zu haben" und damit erstmal total überfordert zu sein, wie man mit Kollegen umgeht, sich bei Arbeitgeber präsentiert, uvm. Diese Zeit möchte ich aufjedenfall nicht missen und ich werde meine ersten Kollegen, die ich liebevoll "happy" und "grumpy" getauft habe, nie vergessen. Von daher kann ich es euch nur ans Herz legen, nach der Schule eine Pause zu machen, egal wie lange diese ist, und erstmal zu arbeiten (keine Ausbildung!) oder zu reisen - siehe nächster Punkt!
2. Back to the roots: Reise nach Thailand und Besuch bei meiner Mutter
Treue Leser/innen können dieses Thema bestimmt nicht mehr lesen, aber es ist eben ein großer Teil meines Lebens. Da sich meine Eltern trennten als ich 10 Jahre alt war und meine Mutter wieder in ihr Heimatland Thailand ging, war es für mich schon immer eine beschlossene Sache, dass ich sie eines Tages besuchen würde. Niemand hat an mich geglaubt aber ich habe es ihnen allen gezeigt! Mit Optimismus, ein bisschen Naivität (hä, da ist ne Adresse und da fahr ich einfach hin?! Was ist daran so schwer? lol) und ganz viel Mut, habe ich meine Mutter anhand eines Briefes gefunden, besucht, mich mit ihr versöhnt, meine Wurzeln kennengelernt und bin mir mit selbst ins Reine gekommen. Denn ich habe mich mein ganzes Leben lang unvollständig gefühlt, immer nur "halb thai - halb deutsch", nie ganz, immer unvollkommen, kann kein thai sprechen, musste mir Vorwürfe anhören wieso weshalb warum. Mir fiel es immer sehr schwer darüber zu reden, weil so viel Schmerz damit verbunden war und ich mir die Schuld gab - aber ich konnte nichts dafür! Wenn sich zwei Menschen eben nicht mehr lieben und es einfach nicht klappt, dann sollten sie sich trennen! Daran können die gemeinsamen Kinder auch nichts ändern und das muss man eben aktzeptieren -  alle Scheidungs/Trennungskinder werden das wohl verstehen. Heutzutage fällt es mir jedenfalls leicht offen darüber zu sprechen und zu sagen wie es ist. Die ungeschönte Wahrheit. Also falls ihr Scheidungs/Trennungs/Adoptivkind seid und einen Elternteil nicht kennt, aber gerne kennelernen wollt - sucht nach ihnen! Ich glaube daran, dass ihr sie finden werdet wenn ihr es wirklich wollt!
3. eine Ausbildung mit 22 Jahren anfangen
Nach dem ich meinen persönlichen Struggle geregelt hatte, war ich bereit für eine Ausbildung! Irgendwas im Leben muss man ja lernen, dachte ich mir und so entschied ich mich Vollgas zu geben, hetze von Assessment-Center zu Vorstellungsgespräch bis hin zum Probe Arbeiten und fand im Herbst 2014 endlich eine Ausbildungstelle! Leider jedoch erst für Herbst 2015, also hieß es hier nochmal mit Reisen und Arbeiten überbrücken, aber halb so schlimm! Ich war einfach der glücklichste Mensch auf Erden als ich diesen scheiß Ausbildungsvertrag unterschrieben habe, das glaubt ihr mir gar nicht! Durch meine Reise nach Thailand und zu mir Selbst habe ich unser Bildungssystem und die Möglichkeiten die wir haben, so verdammt krass zu schätzen gelernt und bin froh, dass ich wieder zur Schule gehen durfte! What?! Ja richtig gelesen! Meine Berufsschulzeit ist die mit Abstand geilste Schulzeit, die ich hatte/gerade noch habe! Einfach weil ich so viel reifer bin als früher und natürlich auch wegen meiner tollen Klassenkameraden. An zweite Stelle kommt aber natürlich die Realschulzeit mit meinen Mädels, die ich dieses Jahr seit 10 Jahre kenne - Jubiläum whey!!! Was ich mit diesem Abschnitt aber sagen möchte ist: es ist okay, erst mit 22 Jahren (oder älter) eine Ausbildung zu machen oder zu studieren! Du bist nie zu alt um zu lernen! Denn so habe ich mich erstmal gefühlt. Die meisten meiner Mit-Auszubildenen waren nämlich frisch aus der Schule, also gerade mal 17 oder 18 und ich war die alte Lady, die nicht mal so alt aussieht wie sie eigentlich ist. In meiner Klasse ist aber auch eine Mutter von drei Kindern die 30 oder so ist - und dafür hat sie meinen vollsten Respekt und meine Bewunderung. Zu mal sie noch aus Afrika kommt und ihr Deutsch nicht das beste ist, aber sie hatte den Mut eine Ausbildung anzufangen und in eine Klasse zu kommen in der der jüngste 17 war :D - was soll man dazu noch sagen?
4. Fernbeziehung & Zusammenzug mit meinem Freund
Um wieder zurück zur Persönlichkeitsentwicklung zu kommen, trägt mein Freund defintiv einen Großteil dazu bei. Durch ihn habe ich einfach so unglaublich viel gelernt, ungewollt und gewollt, schmerzhaft aber auch kindeleicht - bittersüß sozusagen. Einen Text zu meiner Fernbeziehung findet ihr hier, dort erkläre ich alles genauer (wieso weshalb warum wir eine Fernbeziehung hatten). In diesem Beitrag erzähle ich euch von unserem Zusammenzug und ob es eine gute Entscheidung war. Hier findet ihr meine Erkenntnisse aus 8 Jahren Beziehung und hier meine Meinung zum Reisen ohne Partner. Ich kann euch aufjedenfall sagen, dass ich ohne meinen Freund nicht die Person wäre, die ich heute bin. Die Fernbeziehung war einer der schlimmsten Zeiten in meinem Leben, aber wir haben es geschafft und darauf bin ich verdammt stolz!
5. dieser Blog!
Last but not least, war die Entscheidung diesen Blog zu gründen und zu schreiben, einer meiner besten Entscheidungen. Ich habe in den mittlerweile 5 Jahren das bloggen für mich entdeckt, mit allen Ups- und Downs. Ich liebe es meine Reisen festzuhalten und darüber zu schreiben, meine persönlichen Gedanken zu teilen, Geschichten zu erzählen, meine Outfits zu präsentieren und über wichtige Themen wie Umweltschutz, Nachhaltigkeit oder Rassismus zu informieren. Dieser Blog präsentiert meine Persönlichkeit, ist ein Spielplatz und Tagebuch, ein Teil meines Lebens. Durch diesen Blog habe ich schon so viele tolle Menschen kennengelernt (siehe Blogging Friends) und interessante Erfahrungen machen dürfen (Kooperationen, Events) und dafür bin sehr dankbar! Ich habe mir sogar schon ernsthafte Gedanken darüber gemacht, ob ich mich mit dem Bloggen selbstständig machen soll, aber meine Meinung dazu gibt's erst zu meinem Blog Geburtstag im Februar ;)
Was waren eure (bisher) besten Entscheidungen im Leben?

3 Kommentare:

  1. Was die Schule angeht, kann ich dich gut verstehen. Allerdings habe ich immer gerne gelernt. Ich fand nur die Schule selbst oft schrecklich überzogen und oftmals auch unfair. Was sicherlich auch daran lag, dass ich Pech und wirklich sehr viele alte Lehrer hatte, die einfach nur noch verbohrt waren. Was war ich froh, als dann alles hinter mir lag...
    Das mit deiner Mama stelle ich mir alles andere als einfach vor! Klar, so eine Trennung ist schon nicht einfach, lässt sich manchmal aber eben nicht verhindern. Wenn dann die Mutter aber um die halbe Welt zieht... das ist sicherlich noch mal eine andere und schwierigere Situation. Schön, dass ihr das mittlerweile klären und ihr euch aussöhnen konntet!

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  2. Ein wunderschöner Beitrag , ich liebe sowas ja anlässlich des eigenen Geburtstag, weil man an dem Tag eh in so einer nostalgischen Stimmung ist. Geht mir zumindest immer so. Auf deine Entscheidungen darfst du auch stolz sein und ich finde es echt super das du deinen Weg gegangen und dir selbst treu geblieben bist, dir aber vor allem auch Auszeiten genommen hast wenn du sie brauchst. Obwohl das so wichtig ist.

    Viele Erlebnisse teilen wir auch, wie die Ausbildung (die ich ebenfalls nicht bereue, denn ich habe in der Zeit viel gelernt), das fachabi bzw. bei mir fachgebundene Abitur gemacht zu haben (für mich war das auch vom Anspruch und Druck her die härteste Zeit meiner Schulzeit) und nun studiere ich und gehörte da ja auch immer zu den "älteren", weshalb ich die Ausage von dir in Bezug auf deine Ausbildung kenne und nachvollziehen kann. Mein Alter hat die anderen ja immer überrascht, weil ich ja wesentlich jünger aussiehe. Auch wenn wir alle unterschiedlich Alt sind habe ich tolle Menschen in meinem Studium kennengelernt die heute zu meinen engsten Freunden zählen. Das Alter spielt am Ende ja gar keine Rolle.


    Mit der Schule hatte ich generell auch immer so eine Hass-Liebe. Auf der einen Seite war ich gerne mit meinen Freundinnen zusammen, habe viel lustiges erlebt und einige tolle Lehrer gehabt. Auf der anderen Seite war ich kein Fan das frühens Aufstehens, der unangekündigten Exen und Abfragen und Mathe habe ich ebenfalls gehasst. Tue ich noch heute :D. Am Ende war die Realschulzeit für mich die Schönste, weil wir ne tolle Klasse mit viel Zusammenhalt waren.

    Danke auch für dein liebes Kommentar.
    Dankeschön <3. Ja das mit den Klischees war mir echt wichtig, denn da gibt es einfach zu viele. Ich glaube auch nicht das es dort so viel mehr regnet, es kommt halt drauf an wann man dort ist und wie vie Glück man hat. Hier in Deutschland regnet es ja auch nicht wenig.

    Da wir jetzt nicht feiern waren sondern Abends immer im Hotel habe ich das jetzt gar nicht so mitbekommen.

    Und das mit den Kostümen hört sich ja toll an ;). Stimmt Pocahontas bist du definitiv im Alltag, denn an die Disney Figur muss ich auch immer gleich denken wenn ich dich sehe.

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  3. So ein toller Beitrag und das klingt wirklich nach vielen guten Entscheidungen. Vor allem das mit Deiner Mutter fand ich sehr ruehrend. Eine meine besten Entscheidungen war mich gegen ein Studium zu entscheiden, denn so habe ich, auch durch viel Glueck und Zufall, den tollen Job in der Modebranche gefunden, den ich schon seit 6 Jahren jetzt mache.

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