12.10.2016

Ein Herbst Spaziergang mit bitteren Folgen...

Eigentlich wollte ich euch diese schönen Herbstfotos mit Lilly ohne viel Text präsentieren, aber als sie letzte Woche entstanden, passierte nach dem Shooting etwas, worüber ich einfach das verlangen habe zu schreiben.

Nach dem Spaziergang-Shooting letzten Mittwoch mit meiner Hündin Lilly, wurde sie von einem anderen Hund angegriffen. Da Lilly generell ein Hund ist, der sich mittlerweile mit sehr wenigen Hunden gut versteht, ist das erstmal kein Wunder für meine Familie und mich. Wenn wir alleine sind, lassen wir sie aber trotzdem ohne Leine frei herumlaufen. Sie hört sehr gut auf uns, hat aber natürlich auch Tage, an denen man die Kommandos öfter wiederholen muss, als sonst. Ich vergleiche das immer gerne mit einem Kind (auch wenn ich noch keine Kinder habe) aber sowohl Kinder als Hunde haben einen freien Willen und wenn sie halt keinen Bock haben, habe sie keinen Bock. Ich denke ihr wisst, was ich meine. Wenn wir einen anderen Hund rechtzeitig sehen, leinen wir sie immer an.
Das Problem vergangenen Mittwoch lag aber daran, dass ich den anderen Hund zwar gesehen habe, Lilly aber nicht angeleint habe weil ich dachte, ich kann flüchten. Dies ging aber schief! Denn ich wollte einen anderen Weg gehen als Lilly und machte nebenbei auch noch Fotos, war also abgelenkt. Als ich dann gemerkt habe, dass Lilly nicht auf dem gleichen Weg wie ich ist, hatte auch schon der andere Hund Lilly entdeckt und rannte mit Highspeed auf sie zu um sie zu attackieren. Lilly hat sich lediglich verteidigt und dabei eine schlimme Wunde an der Vorderpfote erlitten (unsere Tierartzkosten betragen über 250 €). Der andere Hund ist dabei nur leicht verwundet worden (Tieratztkosten von 25 €). Ich hatte Lilly nicht angeleint gehabt, weil ich dachte, die Zeit reicht mir um zu flüchten. Der andere Hund war aber auch nicht angeleint, also ob das so großartig geholfen hätte, ist auch fragwürdig. Wenn beide Hunde frei sind und man sich nicht rechtzeitig sieht oder flieht, dann ist es echt verdammt schwierig die Hunde auseinanderzubringen, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen! Der tipp meines Cousins hierbei ist übrigens, den Angreiferhund immer zu mit dem Hund zu treten... dazu konnte ich mich aber bisher nicht überwinden, aus Angst, den Hund zu verletzten oder mich selbst, in dem der Hund dann mich angreift.
Im August diesen Jahres passierte meiner Schwester etwas ähnliches mit Lilly, dem gleichen Hund und noch einen weiterem. Das heißt, wir wussten dass sie sich nicht leiden können. Meine Schwester hatte es damals sogar auch noch selbst erwischt, da sie Lilly auf den Arm nahm und die anderen beide Hunde sie aber weiter attackiert haben, bis die Besitzer dazukamen und sie wegnehmen konnten. Alleine gegen zwei Hunde ist man schlicht und einfach machtlos! Meine Schwester wurde dabei ein Nagel ausgerissen aber glücklicherweise nicht gebissen. Meine Hündin wurde vom Kampf am Schwanz verletzt. Das ganze haben wir aber ohne Polizei und Anzeige mit der Besitzerin geklärt und glücklicherweise haben wir beide auch eine Hundeversicherung. Denn nach so einem Kampf ist der Tierarztbesuch einfach Pflicht! Trotzdem ist es natürlich für Hundebesitzer und Hunde ein scheiß Situation..
Meine erste Hundeattacke/kampf Erfahrung hatte ich außerdem im Januar 2014. Damals war es so, dass Lilly einen anderen Hund attackiert hat. Ich sah den anderen Hund aber nicht vor Lilly kommen und hatte so keine Chance sie anzuleinen. Also rannte Lilly eben auf ihn los um ihn zu attackieren. Damals habe ich mir mehr sehr viele Vorwürfe gemacht, die Situation bis ins kleinste Detail analysiert und hatte sehr starke Schuldgefühle. Es war die schlimmste Situation in meinen bisherigen Hundebesitzer Leben! Denn ich dachte, meine Hündin Lilly tötet den anderen Hund! Ich lag über Lilly und versuchte ihr das Gebiss aus dem anderen Hund zu ziehen in dem ich versuchte ihr Maul zu öffnen, aber es ging nicht! Ich konnt einfach nichts tun, außer in Tränen auf meinem Hund und den anderen Hund sitzen und abwarten, dass Lilly loslässt. Das dauerte gefühlte Stunden. Das schlimmste dabei war der verzweifelte Blick des anderen Hundes. Er schrie mich mit seinem Blick geradezu "HILF MIR!!! Wieso hilfst du mir nicht?" - aber ich konnte einfach nichts tun. Als sich die Situation auflöste, war ich total am Ende und hatte einen Nevenzusammenbruch, ich heulte minutenlang und es brauchte den ganzen Tag, bis ich mich einigermaßen beruhigt hatte.
Ich habe Lilly eine Zeit lang wirklich dafür gehasst, dass sie diesen Hund attackiert hat und mich in diese schlimme Situation gebracht hat. Ich wollte nichts mehr mit ihr zu tun haben. Aber mit der Zeit, hatte ich die Situation verarbeitet, mit verschiedenen Leuten darüber gesprochen, sowohl Hundebesitzer als auch Nicht-Hundebesitzer (das finde ich übrigens sehr sehr wichtig!) und gelernt mir und Lilly zu verzeihen. Lilly ist eben ein Hund und hat ihre Triebe, die sie von ihrem Vorfahren, dem Wolf, geerbt hat. Und ich bin eben nur ein Mensch, der Fehler macht. Damit muss man einfach leben und es akzeptieren! #nobody'sperfect
Ich dachte, ich wäre seit diesem Tag vorsichter geworden. Aber manchmal kann man eben nichts dagegen tun. Natürlich sollte man als Hundebesitzer vorsichtig und rücksichtsvoll sein und seinen Hund gut trainieren. Aber was bringt das, wenn die Triebe des Hundes einfach durchgehen? Ebenso ist es sinnlos, sich oder dem anderen Hundebesitzer Vorwürfe zu machen. Wir alle tragen unsere Schuld. Meine Lehre daraus ist, dass ich sie ab sofort immer anleinen werde, sobald ich einen anderen Hund sehe und nicht mehr versuche werde zu fliehen. Aber wenn der andere Hund nicht angeleint ist, kann ich auch nichts dagegen machen. Was passiert, passiert eben!
Aus Fehlern und Erfahrungen sollte man lernen und ich denke, dass habe ich jetzt endlich. Tipps die ich euch geben kann, ist euren Hund bestmöglichst kennenzulernen um ihn richtig einschätzen zu können. Lieber leine ich Lilly an, als dass ich das Risiko eingehe das ein Kampf ensteht. Wenn euer Hund immer lieb und nett zu anderen Hunden ist, dann herzliche Glückwunsch, ihr habt wirklich einen tollen Hund! Die Erfahrung zeigt aber, dass sich Hunde nicht immer mit allen anderen Hunden verstehen, ebenso wie Menschen auch nicht alle Menschen leiden können. Für gewöhnlich weiß man aber welche Hunde sein eigener Hund leiden kann und welche nicht. Bei Lilly ist die Auswahl allerdings mit den Jahren sehr sehr klein geworden... #zicke
Ich habe Lilly seit ich 16 Jahre alt bin. Am 9. März 2009 kam sie zu uns. Damals war sie 3,5 Monate alt. Sie gehört zur Familie und wird auch immer ein Teil meiner Familie und dieses Blogs sein (auch wenn ich demnächst ausziehen werde!). Deswegen hoffe ich, euch hat dieser Beitrag gefallen, in dem es auch mal um die Schattenseiten des Hundebesitzer-Sein geht. Die Hundeliebe siegt aber trotzdem!

Seid ihr Hundebesitzer und habt Erfahrungen oder Tipps mit Hundeattacken/kämpfen? 

3 Kommentare:

  1. Schön geschrieben Nimsaj ♡
    Bei mir war es damals so dass ein doppelt so großer Hund angerannt kam. Da wir ihn kannten und die Leine noch an seinem Halsband befestigt war wusste ich dass das kleine Mädchen den Schäferhund(!!!) natürlich nicht halten konnte. Dieses Bild als er den Kopf von Ryan (er war noch soo klein) im Maul hatte, einfach nur schrecklich. Es kam mir ebenfalls wie Stunden vor bis der Schäferhund endlich los ließ. Heulend lief ich nach Hause mit meinem Baby auf dem Arm & wie ein Wunder blutete er kaum. Dennoch fuhren wir sofort zum Tierarzt & der gab dann Entwarnung. Gott sei Dank!

    Das Schlimmste war für mich als ich diesen Hund zwei Tage später, auf dem Weg nach Hause, wieder mit diesem kleinen Mädchen gesehen habe und dann von den Besitzern bestätigt wurde 'Er kann halt keine kleinen Hunde ab' ... da wäre ich fast explodiert.

    Menschen machen Fehler, aber du lernst wenigstens aus Ihnen ♡
    Deine Wäwä aka Alditüte :*

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  2. Liebe Jasmin,

    erst einmal möchte ich dir sagen, dass ich dich in meinem letzten Liebster Award nominiert habe und es wäre toll, wenn du mitmachen würdest :-)

    Zu der Hundestory könnte ich echt ein Buch herausgeben! Ich habe zwei kleine Chihuahuas und weil so viele Leute ihre Hunde immer ohne Leine herumlaufen lassen, habe ich andauernd große Probleme, ich muss mich jeden Tag schrecklich fürchten und ich musste leider auch schon viele Hundebesitzer anbrüllen, die ihren Hund einfach frei herumlaufen und auf meine Hunde zuspringen lassen. Vielen Hundebesitzern ist es wortwörtlich "scheißegal" ob deren Hund meine zwei kleinen angreift und viele belustigen sich auch noch darüber. Meine Hunde haben inzwischen große Angst vor anderen Hunden und wir bezahlen jeden Monat mehrere Hundert Euro, um sie zu therapieren. Und das alles habe ich nur den Leuten zu verdanken, die ihre Hunde nicht an der Leine halten.

    Ich bin inzwischen schon so wütend auf diese Leute, dass ich mit meinen Hunden gar nicht mehr richtig spazieren gehen kann. Meine Meinung ist einfach, dass es eine Leinenpflicht in Deutschland gibt und die Leute sollen sich endlich einmal daran halten! Würden nämlich alle Leute ihren Hund an der Leine halten, dann könnte ich endlich einmal ohne Angst und ohne Sorgen mit meinen kleinen Chihuahuas spazieren gehen. Wir könnten das Leben auch endlich einmal genießen (darauf haben wir doch auch ein Recht oder etwa nicht?) und ich müsste mir nicht immer so große Sorgen machen.

    Wenn meine kleinen Hunde gebissen werden, dann sind sie nicht nur verletzt, sondern tot. Aber anscheinend kümmert das die ganzen Hundesitzer, die ihre Hunde frei herumlaufen lassen kein bisschen und diese Ignoranz kotzt mich wirklich total an!

    Es tut mir aber sehr leid, was deiner Hündin zugestoßen ist und ich hoffe, dass es ihr bald wieder besser geht! Ich schicke euch viele Genesungs-Küsschen :-*

    Jasmin

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  3. Wir hatten da damals zum Glück kein Problem, unser Rusty hat sich immer gut mit anderen Hunden verstanden und da konnten wir ihn ohne Bedenken auch frei laufen lassen. Wir hatten nur einmal einen Vorfall und das wars, zum Glück. Finde aber deine Konsequenz, Lilly anzuleinen wenn andere Hunde kommen, richtig. Freunde von mir, hatten da ähnliche Probleme, dass ihre Hunde sich nicht immer mit anderen verstehen, da haben wir das auch immer so gemacht. Entweder haben wir ihn einfach festgehalten bis der Hund vorbei war oder halt angeleint, hat schon viel geholfen. Was andere machen, darauf hast du keinen Einfluss, kannst sie halt nur darauf hinweisen, dass dein Hund sich nicht immer mit allen versteht. Tut mir aber leid zu hören, dass Lilly sich bei dem letzten Vorfall nur so sehr verletzt hat, hoffe es geht ihr bald wieder besser.

    Danke auch für dein liebes Kommentar.
    Dankeschön, ja das hatte ich. Habe in zwar in kleiner Runde gefeiert und mir die große Party mal erspart, aber so war es auch wesentlich entspannter und stressfreier und ich konnte den Tag wirklich genießen. Das freut mich zu hören <3.

    Uih das fände ich ja super dich kennen zu lernen. Da können wir ja definitiv nochmal in Facebook schreiben, wo du denn alles hinfährst und ob Würzburg für dich auch interessant wäre :).

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