25.08.2019

meine Vipassana Erfahrung: die Dinge sehen wie sie wirklich sind

Bereits im Dezember 2018 habe ich einen sogenanntes Vipassana absolviert und euch auf Instagram versprochen, dass ich darüber berichten werde [hier geht es zu meinem Instagram Account]. Endlich ist es nun so weit, denn wie auch der vorherige Beitrag über das Alleine Reisen als Frau in Indien, fiel es mir nicht so leicht, über diese Erfahrung zu schreiben! Ich wusste wieder einmal nicht, wo ich anfangen und wo ich aufhören soll. Außerdem ist es ein sehr persönliches Thema. Doch da es eben zu meiner Indien und vor allem zu meiner spirituellen Reise gehört und ich diese gerne mit euch teilen möchte, erfahrt ihr hier nun alles, was ihr meiner Meinung nach darüber wissen müsst! Falls ihr danach noch fragen habt, scheut euch nicht mir einen Kommentar zu hinterlassen oder mich per Mail/Instagram anzuschreiben :)

11.08.2019

Alleine Reisen als Frau in Indien


November 2018:
Ich sitze am Flughafen in Frankfurt am Main. Die Sonne scheint auf mein Gesicht und ich schwitze. Genervt ziehe ich meinen Cardigan und Pullover aus. Dann nehme ich mein Kindle in die Hand und überlege welches Buch ich lesen soll. Ich entscheide mich für Mut von Osho. Denn das ist genau das, was ich jetzt brauche.

"Am Anfang besteht kein großer Unterschied zwischen einem Feigling und einem mutigen Menschen. Der einzige Unterschied ist, dass der Feigling auf seine Ängste hört und ihnen nachgibt, während der Mutige sie beiseite schiebt und weitergeht. Der Mutige geht trotz aller Ängste ins Unbekannte".

Ich habe Angst. Ich habe verdammte Angst. Am liebsten würde ich wieder zurück durch die Sicherheitskontrolle gehen und mit meinem Papa nach Hause fahren. Doch das ergibt keinen Sinn! Ich wollte doch schon immer einmal alleine für 6 Monate verreisen! Nicht nur 2 Monate nach Thailand oder hier und da ein kleiner Kurztrip alleine. Nein ich wollte nach Indien - mein Sehnsuchtsland! Seit dem ich das erste Mal einen Bollywood Film mit Shahrukh Khan und das Buch "Der Himmel über Darjeeling" von Nicole C. Vosseler gelesen habe als ich ein Teenager war, möchte ich nach Indien. Ich möchte die Farben sehen. Die Gerüche riechen. Das Leben dort kennenlernen. Frauen in Saris bewundern. Mit Armut konfrontiert werden, wie in Slumdog Millionaire. Ich möchte das echte, authentische Indien sehen. All seine Seiten und Widersprüche. Und dabei habe ich Angst, was es mit mir machen könnte. Kann ich es ertragen? Bin ich stark genug? Man sagt: entweder liebt oder hasst man Indien. Werde ich Indien lieben? Nach allem was ich gelesen, gesehen und gehört habe? Ich kann mir nur schwer vorstellen, es zu hassen. Doch ich lasse es auf mich zu kommen. Öffne mich für alles was kommt. Ich habe keine Angst, alleine nicht klar zu kommen. Ich habe Angst davor, nicht genug Zeit für Indien zu haben und zu wenig Geld gespart zu haben. Und jetzt sitze ich hier, warte darauf in den Flieger steigen zu dürfen und lese diese Zeilen von Osho.

"Ein Mensch wird furchtlos, in dem er seine Ängste akzeptiert. Es ist keine Frage von Mut. Es geht darum, das Leben so zu sehen, wie es ist, zu begreifen, das die Ängste natürlich sind und sie anzunehmen."